Mit 24 Jahren begann der Hauptangeklagte in der Niederösterreich-Zentrale des Konzerns als Vorstandschauffeur. Bald wurde er auch Fuhrparkleiter des internationalen Automobilteil-Zulieferers. Der Top-Job dürfte dem jungen Mann zu Kopf gestiegen sein. Jedenfalls dürfte er sich mit dem Bau eines 400.000 Euro teuren Hauses und einer Scheidung ziemlich übernommen haben. Und da er in der Firma “das Vertrauen des Vorstandes genoss und innerhalb seines Bereiches weitestgehend autark arbeitete” (Anklageschrift), soll er diese Vertrauensposition zur Aufbesserung seiner knappen Einkommenssituation bald missbraucht haben.
Autoverkäufer war Initiator des Konzernbetrugs
Der Drittangeklagte, ein Autoverkäufer, soll den zündenden Gedanken gehabt haben. “Da kannst du dir ein bisschen Taschengeld dazuverdienen”, soll dieser gesagt und damit gemeint haben: Mit nach oben manipulierten Kilometerständen und verfälschten Service-Heften für die Autos des Fuhrparks wurde deren Wert auf Kosten des Konzerns geschmälert. Der Verkauf zu dem so günstigeren Preis erfolgte an einen Händler, den Zweitangeklagten. Profitiert sollen alle drei dabei haben.
Ehemaliger Fuhrparkleiter gibt Teilschuld zu
Der ehemalige Fuhrparkleiter (Verteidiger Peter Philipp) bestreitet gar nicht, dass er einige Limousinen verkauft und den erzielten Kaufpreis dann in die eigene Tasche gesteckt habe. Nur den angeklagten Schaden will er nicht anerkennen. Die halbe Million Euro bezeichnete der Verteidiger als “weit überhöht”, höchstens mit 230.000 Euro soll der Konzern geschädigt worden sein. 60 bis 65 Autos in drei Jahren sollen auf betrügerische Weise verscherbelt worden sein. Der frühere Fuhrparkleiter bekannte sich “teilweise”, der mitangeklagte Autohändler “vollinhaltlich”, der Autoverkäufer “nicht schuldig”.
(apa/red)
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