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Drama um Schöffin wegen Medienkontakts

Der BAWAG-Prozess hat sich Montag Vormittag ungewöhnlich dramatisch entwickelt. Sie habe zwar schon mit dem "Kurier"-Redakteur gesprochen, sagte die Schöffin Petra Z. zur Richterin.

„Es kann sein, dass ich gesagt habe, für mich dauert der Prozess lange, es ist anstrengend“, aber die anderen Aussagen hätte sie nicht getroffen. Auch der „Kurier“-Journalist Ricardo Peyerl wurde informell von der Richterin befragt. Er berief sich auf das Redaktionsgeheimnis, fügte aber hinzu, „es ist ein offenes Geheimnis, wer von den drei Schöffinnen sich regelmäßig im Buffett aufhält“.

„Ist das eine Zeitungsente?“, fragte Elsner-Anwalt Wolfgang Schubert. „Dass ich keine Zeitungsenten verfasse, versteht sich von selbst“, entgegnete Peyerl. Staatsanwalt Georg Krakow sprach sich gegen den Ablehnungsantrag aus. Während Krakow noch argumentierte, stand Petra Z. auf und verließ weinend den Gerichtssaal. Nach kurzer Zeit kam die Schöffin aber wieder zurück.

Der Anwalt von Peter Nakowitz, Rudolf Breuer, und der Anwalt von Johann Zwettler, Gerald Toifl, schlossen sich dem Antrag des Elsner-Anwalts an. „Der Anschein der Befangenheit reicht aus, um die Ablehnung einer Schöffin vorzunehmen. Sie hat gegen den Schöffeneid verstoßen und über die Sache mit Dritten gesprochen“, argumentierte Anwalt Breuer.

Die zweite Schöffin und die Ersatzschöffin gaben beide auf Befragung durch die Richterin an, nicht mit dem Journalisten gesprochen zu haben bzw. ihn gar nicht zu kennen.

Die Verhandlung wurde erneut unterbrochen.

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