Dr. Wölfle: "Anliegen der Abhängigen wichtig!"

Auf der Suche nach einem Platz für ihren Entzug wurde Maria aus Hohenems vor kurzem aufgrund ihres Alters von 38 Jahren abgewiesen.

Missverständnis

“Ich weiß um die schwierige Situation im Land, muss aber meinen Kollegen, der das Telefonat geführt hat, in Schutz nehmen. Er hat sich korrekt verhalten, unsere Therapiestation ist für Jugendliche bis 30 Jahre beschränkt. Dabei hat es sich um eine Missverständnis gehandelt”, erklärt Dr. Roland Wölfle im von WANN & WO initiierten Gespräch mit Maria. “In der Therapiestation Lukasfeld sind die Anliegen der Heroinabhängigen von größter Wichtigkeit. Trotzdem ist die Situation oft miserabel, Betroffene stehen zum Teil vor langen Wartezeiten”, erklärte der renommierte Suchttherapeut. “Außerdem ist das Lukasfeld keine primäre Entgiftungsstation für harte Drogen, dafür besitzen wir (noch) nicht die baulichen Strukturen.” Dies hätte aber auch von der Drogenberatung kommuniziert werden sollen. “Ich wollte mit meinen Aussagen nicht die Therapiestation Lukasfeld in Verruf bringen, sondern nur meinen Unmut über den Umgang mit Heroinabhängigen in der Gesellschaft kundtun”, führt Maria das Gespräch fort.

Umbau und Strukturen

Momentan befindet sich die Therapiestation Lukasfeld im Umbau, geplant ist ein stationärer Entgiftungsbereich mit zusätzlichen Betten und ohne Altersbeschränkung. “Ich möchte nochmals versichern, dass uns die Anliegen der Abhängigen sehr wichtig sind. Deshalb will ich auch Maria anbieten, als eine der ersten Patientinnen die neue Einrichtung zu besuchen und in Anspruch zu nehmen”, schließt Wölfle. Falls Maria die Hilfe dann noch braucht, wird sie das Angebot gerne in Anspruch nehmen.

*Name von Redaktion geändert