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Double für Kostelic

Nur eine Woche nach ihrem ersten Triumph in Serre Chevalier gewann die junge Kroatin am Sonntag auch den Weltcup-Slalom in Sestriere. [12.12.99]

Österreichs Team wurde fast aufgerieben. Nur zwei von neun kamen ins Klassement. Sabine Egger wurde als Beste Sechste, Karin Köllerer 18. Renate Götschl, nach dem ersten Lauf Zweite, fiel im zweiten Durchgang aus.

Von wegen fraglich! Nur drei Tage nach ihrem schmerzhaften Trainingssturz in Val d’Isere, der ihr Antreten fraglich hatte erscheinen lassen, triumphierte Kostelic auch auf dem WM-Hang von 1997. Und wieder deklassierte die erst 17-Jährige aus Zagreb den Rest der Welt.

Wieder fuhr sie zweimal Laufbestzeit, hängte damit die zweitplatzierte Schwedin Anja Pärson um 1,12 Sekunden ab. Die Französin Christel Saioni als Dritte hatte bereits über zwei Sekunden Rückstand. Nach einem Viertel der Weltcup-Rennen führt Kostelic damit auch im Gesamt-Weltcup vor Michaela Dorfmeister.

Damit beginnt Kostelic schön langsam die vor einem Jahr noch belächelten Versprechungen ihres Vaters, der sie als baldige Weltcup-Gesamtsiegerin bezeichnet hatte, einzulösen. Nicht nur dass sie enorm an Gewicht zugelegt hat, sie beherrscht auch die neuen Slalom-Carver perfekt wie nur wenige andere, vornehmlich die Französinnen oder eine Pärson.

„Ich fahre einfach Ski, versuche von Start bis ins Ziel mit möglichst wenig Widerstand zu fahren“, erklärte Kostelic. Dass ihr langfristiges Aufbauprogramm nun erstmals voll zum Wirken kommt, bestätigte auch ihr Vater. Details verriet er nicht. „Erst wenn die Saison zuende ist!“

Nur eine Läuferin hätte es in Sestriere in der Hand gehabt, den insgesamt dritten Weltcup-Sieg von Kostelic zu verhindern. Renate Götschl lag nach dem ersten Lauf mit 51/100 Rückstand auf Platz zwei, nachdem sie bei der Zwischenzeit sogar noch 32 Hundertstel vor der Kroatin gelegen war.

Im Zweiten kam die Steirerin aber nicht einmal bis zur Zwischenzeit. Einmal mehr machte ein Innenski-Fehler allen Hoffnungen auf einen neuerlichen Spitzenplatz ein frühes Ende. „Es liegt nicht daran, dass ich zuviel Risiko nehme. Aber momentan läufts unglücklich. Ein Hacker, und ich bin weg“, analysierte Götschl.

(Bild: AFP)

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