Unter der Anwesenheit armenischer Vertreter fand am Sonntagvormittag in Dornbirn-Schoren ein Gedenkgottesdienst für die Opfer des 1915 beginnenden Völkermordes im Osmanischen Reich statt. Den Massakern und Todesmärschen fielen je nach Schätzung zwischen 300.000 und über 1,5 Millionen Menschen zum Opfer.
Kundgebung gegen Gedenkgottesdienst
Vor Beginn des Gottesdienstes fand vor der Kirche eine angemeldete Kundgebung des türkischen Vereins “Safak” statt, an welcher etwa 50 Personen teilnahmen. Die Demo-Teilnehmer hielten Schilder – etwa mit der Aufschrift “Der Mythos eines Völkermordes ist eine Lüge” – in die Höhe, protestierten ansonsten aber lautlos gegen den Gedenkgottesdienst. Ein “Safak”-Vertreter sprach gegenüber “ORF Vorarlberg” von einer “armenischen Lobby”, welche auch in Vorarlberg “eine Lüge verbreiten würde”.
Bei Pfarrer Reinhard Himmer stieß die Kundgebung auf Unverständnis: “Stellen Sie sich vor, da gäbe es einen Gottesdienst für die Opfer des Holocaust, und dann gäbe es Gruppen, die sowohl den Holocaust als auch die Konzentrationslager und alles damit Verbunden in Frage stellen, und eine Gegendemonstration veranstalten”, so Himmer zum ORF.
Polizei vor Ort – keine Zwischenfälle
Die Polizei war mit einem Zug der Einsatzeinheit sowie mehreren Streifen aus Dornbirn vor der Kirche präsent. Kirchenbesucher und Demonstranten wurden mit Absperrgittern voneinander getrennt, um einen ruhigen und reibungslosen Ablauf des Gedenkgottesdienstes zu gewährleisten. Unmittelbar nach Beginn des Gottesdienstes zogen die Demo-Teilnehmer von der Kirche ab. Die Polizei blieb aus Sicherheitsgründen bis zur Beendigung der Veranstaltung vor Ort. Es wurden keinerlei Zwischenfälle gemeldet.
(VOL.AT)
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Es hat einen Fehler gegeben! Bitte versuche es noch einmal.Herzlichen Dank für deine Zusendung.