Nach einer zweijährigen Pause ist der Krippenverein Dornbirn wieder im Vereinsalltag angekommen.
Im Krippenlokal in der Marktstraße laufen gerade letzte Arbeiten an den heurigen Krippen. Bald steht die Krippenausstellung an.
Endlich wieder Krippenausstellung
"Die letzte Ausstellung war 2019, jetzt endlich können wir wieder ausstellen", freut sich Alois Rinderer vom Krippenverein Dornbirn. Die Krippenausstellung ist ein wahres Highlight im Vereinsleben. Einmal im Jahr kann sich der Verein der Öffentlichkeit präsentieren. Das habe in den letzten Jahren gefehlt.
Idee und Kreativität wichtig
Am Anfang jeder Krippe stehe eine Idee, so Rinderer. Auch Kreativität sollte man mitbringen. Jeder, der sich daran versuchen möchte, kann einen Kurs besuchen. "Wir haben ca. 70 bis 80 Prozent Frauen in den Kursen", so Rinderer. Diese hätten ein gutes Händchen fürs "Krippeln".
In jeder Krippe stecken rund 40 bis 45 Stunden Arbeit. Die Botanik setzt am Schluss das i-Tüpfelchen auf die Krippe. "Da kann man die Krippe kaputt machen oder man kann sie eigentlich irrsinnig gut rausbringen", meint er.
Eher alpenländisch als orientalisch
In der Werkstatt entstehen viele verschiedene Krippen, darunter etwa auch eine Wurzelkrippe. "Jede Krippe ist ein Unikat und das ist eben das Schöne am Krippenbau", verdeutlicht Rinderer. Auch modern und ausgefallen darf eine Krippe heute sein, wobei der Trend mehr alpenländisch als orientalisch ist.
"Die Leute sagen da sind wir daheim, und wir machen sie alpenländisch", erklärt Alois gegenüber VOL.AT. Die Deadline ist heuer der 8. Dezember, weil am 10. Dezember die Ausstellung beginnt. "Aber wir packen das", ist Rinderer optimistisch.
Ferienhausmodell als Krippe
Michelle Kutzer (28) aus Dornbirn besucht heuer zum ersten Mal den Kurs. Es mache Spaß, erklärt sie gegenüber VOL.AT. Ihr Werkstück gleicht mehr einem Modellbau. "Ich habe da ein Modell von unserem Ferienhaus nachgebaut, das wir in Schetteregg haben", erklärt sie. Sie habe versucht, so originalgetreu, wie möglich zu arbeiten.
An Weihnachten wird im Ferienhaus gefeiert und die Krippe soll unterm Baum stehen. Zum Krippenbau kam sie über ihre Familie, wie sie erzählt: "Meine Oma hat das gerne gemacht. Mein Onkel hat schon seine 14. Krippe heuer gebaut", meint Kutzer. Die 28-jährige hat Gefallen am Krippenbau gefunden: "Ich werde nächstes Jahr wieder kommen."
Viel Liebe zum Detail
Alfred Brunold ist schon seit 35 Jahren beim Krippenverein. Er ist das wohl älteste aktive Mitglied im Verein. Mit 75 Jahren hat der Krippenbauer immer noch viel Spaß daran. "Es ist schön, jede Woche hier herunterzukommen, um Kurs zu machen mit den Leuten", meint er im Gespräch mit VOL.AT. Im Großen und Ganzen ergebe sich dann immer ein "super Abend". "Speziell, wenn man dann sieht, wie die Leute eine Freude haben", erklärt er.
Brunold arbeitet mit viel Liebe zum Detail und setzt beim Bemalen der Krippe mit Bedacht Pinselstrich für Pinselstrich. "Einige Leute sagen auch malen, aber bei den Krippelern heißt es einfach, man tut eine Krippe fassen", gibt er zu verstehen. Seine Krippen sollen möglichst realistisch aussehen. "Aber es muss auch nicht immer genauso sein, wie man es in der Natur sieht", meint er. Hauptsache ist am Schluss, dass die Krippe gefällt.
Krippenausstellung 2022
Die Krippenausstellung 2022 im Kulturhaus in Dornbirn beginnt am Samstag, dem 10. Dezember um 10 Uhr mit der Krippensegnung und dauert bis 18 Uhr. Am Sonntag ist die Ausstellung von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Während der Ausstellung sind auch Kursanmeldungen möglich.
(VOL.AT)
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