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Dorfgespräch in Lustenau: Erhalt und Entwicklung des baukulturellen Erbes im Fokus

Haus_Peschl-Drexl_21.jpg: Familie Peschl-Drexler münzte das großelterliche Stickerhaus in ein gemütliches Zuhause mit modernem Komfort um.
Haus_Peschl-Drexl_21.jpg: Familie Peschl-Drexler münzte das großelterliche Stickerhaus in ein gemütliches Zuhause mit modernem Komfort um. ©Marcel Hagen
Om d’ Hüüsr – um die Häuser: Ein Dorfgespräch über den Wert des Vorhandenen und die baukulturelle Entwicklung.

Lustenau. Der Umbau unserer Dörfer und Städte ist nicht aufzuhalten, aber er kann gestaltet werden. Wie das gelingen kann, welche Parameter erfüllt sein müssen und welche Rolle die vorhandene Bausubstanz spielt, kommt im Dorfgespräch „Der Wert des Vorhandenen“ in einer Runde von Fachleuten und einer Bauherrin zur Sprache. Die Bürger und Bürgerinnen sind eingeladen, sich am Gespräch zu beteiligen und ihre Sicht der Dinge einzubringen. Das Dorfgespräch findet am Freitag, den 21. November, um 18 Uhr, im Rathaussaal Lustenau statt.

Zeiten des Umbruchs

Weltweit vollzog sich in den letzten vier Jahrzehnten ein gravierender Umbruch in Stadt- und Dorfbild. Auch der Landschaftsraum erfuhr eine Transformation, die nicht zu übersehen ist. In Lustenau wurden in diesen Dekaden etliche historische Bauwerke der Stickerei-Industrie abgerissen, Gasthäuser und Geschäfte geschlossen, während zugleich Obstbaumwiesen großen versiegelten Flächen wichen, Supermärkte entstanden und Wohnanlagen mit grundstücksgroßen Tiefgaragen errichtet wurden. Mancherorts unterwandern heute neue Bautypen das Bild ehemals charakteristischer Straßenzüge.

Durch Kauf und Sanierung sicherte die Gemeinde den Erhalt des geschichtsträchtigen Gasthauses Lamm. ©Miro Kuzmanovic

Das Erbe sichern

Und dennoch birgt Lustenau nach wie vor viel an historischer Substanz, die es umso mehr zu schützen, zu pflegen und auch zu transformieren gilt. Das Ortsbildinventar liefert den Behörden und politisch Verantwortlichen Argumente und Handlungsempfehlungen, um ins Gespräch mit betroffenen Bürgerinnen und Bürgern zu kommen. Die Vielschichtigkeit des Lustenauer Ortsbildes ist eine Charakteristik, die den herben Charme der Gemeinde mitprägt, und zugleich verlangt es nach Abstimmung darüber, was bleibt und vor allem wie es bleibt.

Was bleibt und wie bleibt es? Wie kann unser Ortsbild aktiv gestaltet werden? Interessierte sind am 21. November zum Dorfgespräch in den Rathaussaal eingeladen. ©Lukas Hämmerle/Thomas Holzer

Dorfgespräch

Über den Wert des Vorhandenen und die baukulturelle Entwicklung von Gemeinden diskutieren Nina Peschl-Drexler – die tatkräftige Lustenauerin hat das großelterliche Stickerhaus mit überschaubaren Maßnahmen und viel Eigenleistung saniert und teils umgenutzt –, Hugo Dworzak – als Mitinhaber der Architekturwerkstatt und langjähriger Dozent an der Universität Liechtenstein gestaltete er die universitäre Ausbildung und Themenschwerpunkte maßgeblich mit –, Markus Schadenbauer – der Projektentwickler und Motor der gelungenen Revitalisierung und Stadtentwicklung in Hohenems kann von Rahmenbedingungen und Vorgangsweisen berichten –, sowie Geli Salzmann – die ausgewiesene Städtebauerin ist langjähriges Mitglied im Beirat der Wohnbauförderung und weiß um die baukulturellen Herausforderungen. Sie liefert den Einstieg mit einem Impulsvortrags und ist Co-Autorin des Ortsbildinventars gemeinsam mit Marina Hämmerle, die durch die Veranstaltung führt. Die politische Perspektive bringen Bürgermeister Patrick Wiedl und Vizebürgermeister Martin Fitz ein – ihre Haltung und Einschätzung dessen, was es braucht, um Lustenaus Identität zu wahren und auszubauen, teilen sie in dieser Runde mit dem Publikum. Die Bürger und Bürgerinnen sind eingeladen, sich am Gespräch zu beteiligen und ihre Sicht der Dinge einzubringen.

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