Die positiven Werte des erfolgreichsten Leichtathleten überhaupt aus dem Jahr 1988 haben nach einem Bericht der “New York Times” vom Freitag unter dem maximal erlaubten Level der heutigen Tests gelegen. Dies habe damals eine Begnadigung gestattet, wenn die Einnahme der Mittel “unabsichtlich und die Dosen so gering waren”. Dies sei ein Schlupfloch, aber Schlupflöcher seien legal. Das Blatt spielt damit die Dopingvorwürfe gegen den einstigen Starathleten ebenso herunter wie andere US-Medien, Lewis selbst und das Nationale Olympische Komitee der USA (USOC).
Dessen Interimspräsident William C. Martin meinte: “Die Standards sind jetzt andere.” Ein USOC-Sprecher behauptet, man habe die damals gültigen Regeln angewandt. In der neuesten Ausgabe der Zeitschrift “Sports Illustrated”, die vor Wochenfrist gemeinsam mit der in Kalifornien erscheinenden Tageszeitung “Orange County Register” exklusiv über die positiven Tests von Lewis und anderen US-Athleten berichtet hatte, findet sich zu dem Thema keine Zeile mehr.
Die in der Vorwoche veröffentlichten Unterlagen des früheren Chef-Kontrolleurs des USOC, Dr. Wade Exum, belegen, dass es zwischen 1988 und 2000 insgesamt 114 positive Dopingtests bei US-Sportlern gab. Keiner wurde bestraft, von den Erwischten wurden in diesem Zeitraum aber 19 olympische Medaillen gewonnen.
In der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” sagte der Vorsitzende der Medizinischen Kommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) und Vizepräsident des Internationalen Leichtathletik-Verbandes(IAAF), Arne Ljungqvist: “Carl Lewis hätte so oder so 1988 in Seoul nicht starten dürfen.” Der deutsche IAAF-Vizepräsident Helmut Digel richtet sein Augenmerk auch auf USOC. Vor allem im Hinblick auf dessen Verhalten sei eine Untersuchung durch das IOC notwendig.
Links zum Thema:
World Anti-Doping Agency
Nationales Olympisches Komitee der USA
Sports Illustrated
US-Leichtathletik-Verband
Internationaler Leichtathletik-Verband
IOC
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