Teile des österreichischen Langlauf-Teams sind wie schon bei den Olympischen Spielen 2006 und 2014 in einen Dopingskandal verwickelt. Dominik Baldauf und Max Hauke sind am Mittwoch unter Verdacht auf Eigenblutdoping vom Bundeskriminalamt (BK) festgenommen worden. Im Zuge der koordinierten Aktion mit dem Namen “Operation Aderlass” wurden insgesamt 16 Hausdurchsuchungen durchgeführt und neun Personen festgenommen, teilte das BK am Mittwoch mit.
Einer der fünf festgenommenen Sportler wurde in seiner Unterkunft in Seefeld “auf frischer Tat” ertappt, sagte Dieter Csefan vom Bundeskriminalamt. “Er wurde mit einer Bluttransfusion im Arm aufgegriffen”, so Csefan. Um welche Sportler es sich dabei handelte, wollte der Ermittler unter Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht sagen. Bestätigt wurde indes, dass es sich bei den Athleten um zwei Österreicher, zwei Esten und einen Kasachen handelte. Namen oder nähere Details zu den Identitäten wurde nicht genannt. Die Sportler sollen mit Eigenblut gedopt haben, so der Vorwurf.
“Geschlossene Indizienkette”
BKA sowie Staatsanwaltschaft Innsbruck schlossen nicht aus, dass weitere Personen betroffen sein könnten. Und sprachen von einer “geschlossenen Indizienkette”. So sei etwa in Erfurt ein komplettes Dopinglabor inklusive Equipment ausgehoben worden, das dem 40-jährigen Sportmediziner, der als mutmaßlicher Haupttäter gilt, zugerechnet wird.
Die Dopingcausa dürfte indes noch weitere Kreise ziehen. “Es sind sicher auch noch andere Sportarten betroffen”, erklärte Csefan. Die “kriminelle Organisation” sei jedenfalls seit mehr als fünf Jahren weltweit tätig.
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