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Disput um Kaiserlinde

Klaus. Dern Lindenbaum vor dem Gemeindeamt Klaus wurde durch Grabungsarbeiten in Mitleidenschaft gezogen. Durch nachträgliche fachmännische Behandlung sollten Folgeschäden möglichst verhindert werden. Bilderserie

Das Naturdenkmal „Kaiserlinde“ wurde im Zuge von Bauarbeiten zur Zufahrts- und Abstellplatzerstellung bei der Baustelle Gemeindeamt Klaus am Dienstag der Vorwoche im Wurzelbereich arg in Mitleidenschaft gezogen.

„Respektlos sei mit diesem Lindenbaum umgegangen worden”, bedauert Gemeinderat Dr. Heinz Vogel den Vorfall. Bis zu zehn Zentimeter dicke Wurzeln seien ohne Genehmigung herausgerissen worden und weil auch Äste abgesägt worden seien, habe er Anzeige bei der Bezirkshauptmannschaft erstattet.

Werner Müller hatte am Vortag Bauleiter, Bauführer und Arbeitskräfte ausdrücklich angewiesen, wenn entsprechendes Wurzelwerk zum Vorschein komme, nicht mehr weiter zu graben. Nach der Intervention durch GR Vogel veranlasste Bürgermeister Müller auf Grund der Vorkommnisse einen sofortigen Baustopp. Das Gemeindeoberhaupt meldete den Vorfall an die Abteilung „Wirtschaft und Umweltschutz“ bei der BH. Mag. Karin Holzer-Vötsch, Sachverständige für Naturschutz, machte sich bereits am Dienstagnachmittag persönlich ein Bild von der Situation.

Beim Lokalaugenschein stellte sich heraus, „dass ein entsprechender Schaden entstanden ist“. In Absprache mit der Sachverständigen führte Gärtnermeister Harald Maissen eine fachgerechte Wundversorgung durch: Auf möglichst kleine Schnittflächen wurde ein dreimaliger Wundverschluss aufgetragen, anschließend wurden Bewurzelungssubstrat und Humus ausgebracht. „Es wurde sehr schnell und sofort reagiert“, stellt Maissen fest, und Folgeschäden durch diese Grabarbeiten seien für die Linde seiner Ansicht nach nicht zu erwarten.

Um die Zukunft des Baumes zu sichern, werden auch weiterreichende Pflegemaßnahmen überlegt. Durch das Anbringen von Sicherungsbändern soll ein mögliches Herausbrechen großer Äste verhindert werden. Bei aller Liebe zu diesem Lindenbaum ist – so Bürgermeister Müller – auch an die Sicherheit der Menschen zu denken.

Albert Summer

Anna-Henslerstr. 15, 6833 Klaus
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