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Diskussion um Mohrenlogo: Keine Rüge vom Werberat

Mohrenlogo: GF Thomas Pachole und Marketing-Leiter Andreas Linder gaben bei der PRVA-Veranstalung in Hohenems Einblick ins neue Logo.
Mohrenlogo: GF Thomas Pachole und Marketing-Leiter Andreas Linder gaben bei der PRVA-Veranstalung in Hohenems Einblick ins neue Logo. ©Frederick Sams
Joachim Mangard (VOL.AT) joachim.mangard@russmedia.com
Geschäftsführer Thomas Pachole und Andreas Linder gaben in Hohenems Einblick ins Re-Design: Zudem ist eine eigene Gastronomielinie geplant.

"Der Mohr (k)ein Ende?": Der Public Relations Verband Austria (PRVA) lud zu einer Infoveranstaltung mit Mohrenbräu-Geschäftsführer Thomas Pachole und Marketing-Leiter Andreas Linder. Im Gespräch mit Hanno Schuster (Büro für Strategie- & Kommunikationsberatung) zogen die beiden Bier-Experten ein erstes Resümee über das von der Dornbirner Kommunikationsagentur zurgams neu gestaltete und für jede Menge Diskussion sorgende Logo der Brauerei.

GF Thomas Pachole ©F. Sams

Rassistisches Stereotyp? Werberat hat keinen Grund zur Beanstandung

Außerdem wurde auch die Entscheidung des Werberats thematisiert, der nach einer Beschwerde aufgrund rassistischer Stereotypisierung keinen Grund für einer Beanstandung sieht. Argumentiert wird die Entscheidung folgendermaßen:

"... Zu berücksichtigen ist, dass es sich bei dem Namen 'Mohrenbräu' um eine eingetragene Marke handelt, welche seinen Ursprung vom Familiennamen des Gründers, Franz Mohr (aus dem Jahr 1784), hat. Eine rassistische/diskriminierende Absicht wird deshalb seitens der Werberäte und Werberätinnen nicht erkannt. Das nur marginal, aber dennoch veränderte Logo, entschärft – in der neuen Darstellung – die als rassistisch beanstandeten physiognomischen Merkmale des Kopfes und stellt sich dabei, einer rassistischen Stereotypisierung entgegen ..."

Jörg Ströhle, "zurgams" ©Frederick Sams

Mohrenbrauerei stellt
sich ihren Kritikern

"Die Mohrenbrauerei kann auf über 260 Jahre Familiengeschichte zurückblicken und zählt zu den etabliertesten Marken im Ländle. Im Zuge des Markenprozesses lieferte eine repräsentative Umfrage unter 2000 Vorarlbergern auch ein eindeutiges Ergebnis, was das Logo betrifft. 90 Prozent der Befragten hatten kein Problem mit dem Logo", informierte Geschäftsführer Thomas Pachole. Aufgrund der großen Welle an Entrüstung, vor allem über die neuen, digitalen Kanäle, setzte das Traditionsunternehmen ein Expertengremium ein, um sich mit einem Re-Design des Markenauftritts zu beschäftigen.

Eigene Gastrolinie

"Neben der Adaptierung der physiognomischen Merkmale beim Kopf sind wir nun flexibler, was den Auftritt betrifft. So gibt es beispielsweise eine Gastronomielinie, bei der man nur auf den Schriftzug setzt", führt Marketing-Leiter Andreas Linder aus.


Andreas Linder, Mohrenbrauerei
©F. Sams

"Mohrenkopf ist kein Betonkopf"

Im VOL.AT-Video-Interview spricht GF Thomas Pachole außerdem ausführlich über das Feedback aus der "Mohren-Community", das vom Lustenauer Bürgermeister kommentierte Re-Design als ein "Lippenbekenntnis", Umgang mit Kritik und wieso der "Mohrenkopf keineswegs ein Betonkopf" ist und sich auch in Zukunft offen für Veränderung zeigen wird.

(VOL.AT)

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