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Diskussion um Geburtshilfe: Wie steht Lustenau zur Situation in Dornbirn?

Wie stehen Bürgermeister und Vizebürgermeister von Lustenau zur Geburtsstationen-Debatte?
Wie stehen Bürgermeister und Vizebürgermeister von Lustenau zur Geburtsstationen-Debatte? ©Klaus Hartinger, Philipp Steurer, Canva
Mirjam Mayer (VOL.AT) mirjam.mayer@russmedia.com
Wie steht man in der Nachbargemeinde zur Verlegung der Dornbirner Geburtenstation? VOL.AT hat bei Bürgermeister und Vizebürgermeister nachgehakt.

"Für uns Lustenauer deutlich besser erreichbar"

Eine Leserin aus Lustenau wandte sich mit einem konkreten Anliegen an die VOL.AT-Redaktion. Sie äußert Unverständnis darüber, dass Lustenauer Gemeindepolitiker bisher keine klare Stellungnahme zur möglichen Schließung abgeben. "Für uns Lustenauer ist das Krankenhaus deutlich besser erreichbar als Bregenz", gibt sie zu verstehen. "Zudem hat Lustenau nicht mal mehr einen Gynäkologen mit Kassenvertrag." Die Lustenauerin wünscht sich mehr Transparenz und klare Positionierungen der Gemeindepolitik, insbesondere angesichts der direkten Betroffenheit vieler Lustenauer Familien.

Bürgermeister Patrick Wiedl vor dem Rathaus. ©vmh

Gemeinde verweist auf Zuständigkeit des Landes

Auf Anfrage von VOL.AT teilte Bürgermeister Patrick Wiedl über seine Büroleitung Folgendes mit: "Aus Sicht der Marktgemeinde Lustenau hat das Krankenhaus Dornbirn grundsätzlich eine regionale Bedeutung, auch im Bereich der Geburtshilfe und Gynäkologie." Da die Zuständigkeit und Entscheidungskompetenz jedoch beim Land Vorarlberg sowie bei den Trägerorganisationen liege, gebe es seitens der Marktgemeinde "derzeit keine offizielle Position zu einer möglichen Umstrukturierung oder Änderung des Leistungsangebotes", so das Gemeindeoberhaupt.

"Derzeit kein entsprechendes Kassenangebot in Lustenau"

Bezüglich der gynäkologischen Versorgung bestätigte die Gemeinde, dass es aktuell "kein entsprechendes Kassenangebot in Lustenau" gibt. Man sei jedoch "sehr daran interessiert, dies zu ändern". "Die Marktgemeinde setzt sich bereits seit Längerem dafür ein, dass eine entsprechende Kassenstelle geschaffen wird, um die medizinische Versorgung vor Ort zu stärken", gab Patrick Wiedl in einer schriftlichen Stellungnahme zu verstehen.

Der Lustenauer Vizebürgermeister Martin Fitz. ©vmh

Vizebürgermeister verweist auf fehlende Informationen

Auch Vizebürgermeister Martin Fitz zeigte sich im Gespräch mit VOL.AT zurückhaltend. Zum aktuellen Informationsstand erklärte er: "Was tatsächlich das Land und die Stadt Dornbirn hier plant in dem ganzen Bereich, wurde noch nicht kommuniziert." Eine Informationsveranstaltung des Landes sei für diese Woche angekündigt worden.

Solange keine konkreten Inhalte vorlägen, wolle er sich nicht vorschnell äußern: "Ich tue mir natürlich schwer, hier einen Schnellschuss zu machen, weil es ja immer auch detaillierte Informationen braucht. Was genau passiert, was ist geplant?" Bisher habe man lediglich Medienberichte gelesen, genaue Fakten seien aber noch nicht auf dem Tisch.

Nähe zu Dornbirn liegt auf der Hand

Fitz bestätigte, dass die Nähe zum Krankenhaus Dornbirn für viele Lustenauer von Bedeutung sei: "Natürlich, Dornbirn wäre bequemer, weil es ein bisschen näher ist, selbstverständlich. Und manchmal ist ja auch Geschwindigkeit vonnöten", so der Vizebürgermeister. Gerade im geburtshilflichen Bereich könne eine gute Erreichbarkeit eine wichtige Rolle spielen. Gleichzeitig betonte er, dass die Qualität und Organisation der Versorgung insgesamt entscheidend seien – unabhängig vom Standort.

Ob es am Standort Dornbirn eventuell zu einer Aufwertung anderer medizinischer Leistungen komme, sei derzeit ebenso unklar. Auch Fitz bestätigte, dass es aktuell keine entsprechende Kassenstelle für Gynäkologie in der Gemeinde gebe. Er verwies ebenfalls auf Bemühungen, eine solche Stelle zu schaffen.

(VOL.AT)

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