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Diskussion über Flanierzone am Garnmarkt

Die Flanierzone am Garnmarkt sorgt derzeit für Gesprächsstoff
Die Flanierzone am Garnmarkt sorgt derzeit für Gesprächsstoff ©Michael Mäser
Die Flanierzone am Götzner Garnmarkt wurde vor einiger Zeit als bestes Fußgängerprojekt Österreichs ausgezeichnet, aber trotzdem zeigen sich im VN Bürgerforum nicht alle gleichermaßen begeistert vom Nebeneinander von Fußgängern und Autofahrern.
Diskussion über Flanierzone am Garnmarkt

Götzis (mima) Am Götzner Garnmarkt entstand ein sehenswertes Areal mit einer interessanten Durchmischung von Einkaufen, Arbeiten und Wohnen. Am Garnmarkt hat sich dabei zu einem Treffpunkt in der Kummenbergregion entwickelt und auch eine Zunahme der Betriebsamkeit ist in letzter Zeit deutlich festzustellen. Dies stößt allerdings auch auf einige Kritik.

Verärgerte Besucher des Garnmarktes

Die Flanierzone ist bezüglich des Fahrzeugverkehres zweigeteilt, das heißt, dass in der einen Hälfte Fahrzeugverkehr herrscht und in der anderen nicht. Trotzdem sind die Besucher des Garnmarktes über den Fahrzeugverkehr verärgert: „Ich frage mich, warum jeder mit seinem Auto bis direkt vor die Eingangstüre vom Bäcker, Bücherei oder dem Restaurant fahren muss, wenn eine große Tiefgarage zur Verfügung steht”, so eine Besucherin. Außerdem würden viele Autofahrer mit Tempo 50 durch die Straße fahren und das obwohl hier viele Fußgänger und Kinder mit Fahrrädern unterwegs seien. „Es gibt eh schon so wenig Orte, wo man die Kinder einfach rennen lassen kann”, so eine weitere Besucherin des Garnmarktes. In der Gemeinde ist diese Problematik bekannt und Bürgermeister Werner Huber meint dazu, dass das erklärte langfristige Ziel aller beteiligten Parteien eine Fußgängerzone sei. Allerdings habe sich die Flanierzone bisher gut bewährt und in der Gemeinde seien bisher keine Beschwerden eingetroffen. Die Auszeichnung mit dem „Walking Award” bestätige dies.

Keine Beschwerden und Kollisionen

Die Vermischung von Fahrzeugen und Fußgängern in der Flanierzone hat auch ein erhöhtes Gefährdungspotenzial zur Folge. Betroffen sind dabei vor allem Kleinkinder, ältere Menschen oder auch Personen, die durch Schaufenster oder Verkaufsangebote abgelenkt sind. Dies bestätigt auch Peter Moosbrugger vom Polizeiposten Götzis, wobei er dazu aber feststellen muss, „dass bis dato keine Kollisionen bekannt sind und auch Beschwerden bei der Inspektion Götzis bisher noch keine vorgebracht wurden”. Ebenfalls keine reine Fußgängerzone am Garnmarkt, sondern nur einen Begegnungsraum sieht Gemeindevertreter Reinhard Rüf von der SPÖ Götzis. „Bestrebungen zur Verbannung des Verkehrs sind am Laufen. Es dauert nur zu lange. Leider hat die Gemeinde hier nicht das alleinige Sagen und kann immer nur auf diesen Missstand hinweisen”, so der SPÖ Vorsitzende von Götzis.

Auch die Projektleiter der Prisma Unternehmensgruppe stehen hinter dieser kombinierten Verkehrszone: „Die Flanierzone am Garnmarkt ist eine Begegnungszone mit einem gleichberechtigten Nebeneinander aller Verkehrsteilnehmer. Wir haben mit dieser Lösung, welche den Besuchern und den Unternehmen eine große Flexibilität bietet, bisher gute Erfahrungen gemacht”, so Standortmanagerin Isabell Bickel von Prisma.

Somit scheint aktuell keine Änderung der Flanierzone am Garnmarkt in Sicht, gerade auch weil einige Wirtschaftstreibenden es sehr schätzen, wenn ihre Kunden in unmittelbare Nähe des Betriebes fahren können. Um dem Problem aber ganz aus dem Weg zu gehen, steht eine Tiefgarage mit genügend (Gratis-)Parkplätze bereit.

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