"Die Zwergschafe hatten keinen Grund, jemandem zu misstrauen - bis jetzt"

Es sind nun fast zwei Wochen vergangen, seit Sabine Dorn in Riefensberg ihre Schafe in einem Zustand vorfand, der ihr Leben und das ihrer Tiere für immer verändert hat. Ein Tier tot, zwei schwer verletzt. VOL.AT durfte Sabine und ihre Schäfchen zuhause im Bregenzerwald besuchen.
Video: VOL.AT zu Besuch bei Wölkchen im Stall
"Wölkchen lag in einem Winkel, das Blut lief an ihr herunter"
„Am 4. Jänner 2025 bin ich um etwa 22.30 Uhr noch bei den Schafen vorbeigelaufen. Alles war in Ordnung. Das hätte ich sofort gemerkt, wenn etwas nicht gestimmt hätte“, erzählt Sabine Dorn. Doch der nächste Morgen brachte den Schock. „Mein Nachbar hat mich um 8.38 Uhr angerufen und gesagt, dass ein totes Schaf im Gehege liegt.“


Sabine eilte zu ihren Tieren und fand Lucy leblos im Gehege. „Dann sah ich Wölkchen. Sie lag in einem Winkel, das Blut lief an ihr herunter.“


"Sie hatten keinen Grund, jemandem nicht zu vertrauen - bis jetzt"
Die Schafe, die früher frei entscheiden konnten, ob sie drinnen oder draußen bleiben wollen, verbringen die Nächte jetzt im Stall. Zumindest bis sich der Vorfall aufklärt.


„Das sind zutrauliche Schafe, die früher sogar zu Fremden hingegangen wären, wenn man ihnen etwas hingehalten hätte“, sagt Sabine. „Jetzt nicht mehr. Sie hatten bisher nur gute Erfahrungen mit Menschen gemacht. Sie hatten keinen Grund, jemandem nicht zu vertrauen - bis jetzt.“

Für Sabine ist klar, dass die Tat von einem Menschen verübt wurde. „Die Blutspuren weisen darauf hin. Die Ohren wurden gerade am Kopf abgeschnitten. Das macht kein Fuchs oder ein ähnliches Tier, das war ein Mensch.“

Die abgeschiedene Lage des Stalls, aber auch die Tatsache, dass sich das Gehege ganz nah an ihrem Haus befindet, macht es unwahrscheinlich, dass der Täter zufällig vorbeikam. „Man muss gezielt dorthin fahren. Ich glaube nicht, dass der Angriff gegen mich oder meine Familie gerichtet war, aber das macht es nicht besser.“

Die Tat hat nicht nur Sabine erschüttert: „Alle, die Tiere haben rundherum, haben Angst. Viele haben Kameras installiert – ich jetzt auch drei Stück. Ich hätte nie gedacht, dass man so etwas in Riefensberg braucht.“

"Wenn es mir schlecht geht, setze ich mich zu den Schafen"
Sabine hat ihre Schafe nicht, um Profit zu machen. „Ich habe sie einfach, weil ich Tiere liebe. Sie sind so gut fürs Herz. Wenn es mir schlecht geht, setze ich mich zu den Schafen, und es geht mir gleich besser.“
Doch die grausame Tat hat eine Wunde hinterlassen, die nicht so schnell heilen wird. „Das sind wehrlose Tiere, die keine Zähne und keine Krallen haben. So einem Tier wehzutun, ist einfach, aber man muss ein verdammt feiger Typ sein, um so etwas zu tun.“
Wer hat Hinweise zu dem Fall?
Im Fall der verstümmelten Zwergschafe bittet die Besitzerin weiterhin um Hinweise. Wer in der Nacht vom 4. auf den 5. Jänner in Riefensberg etwas Auffälliges beobachtet hat, wird gebeten, sich bei der Polizei zu melden. PI Hittisau: Tel. +43 (0) 59 133 8126
(VOL.AT)
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Herzlichen Dank für deine Zusendung.