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Die Zukunft des Wassers in Zwischenwasser

Die Gemeinde Zwischenwasser liegt zwischen Frutz und Frödisch
Die Gemeinde Zwischenwasser liegt zwischen Frutz und Frödisch ©Christof Egle
 Großangelegte Umstrukturierung der Versorgung steht bevor.

 

Zwischenwasser. Der Hauptort Muntlix der Gemeinde Zwischenwasser liegt, wie es der Name schon andeutet, idyllisch eingebettet zwischen den beiden Flüssen Frutz und Frödisch. So einfach strukturiert sind dann aber weder die Gemeinde noch die Wasserversorgung. Die zersplitterte Parzellenstruktur spiegelt sich auch in diesem absoluten Grundbedürfnis wider. Insgesamt sind sechs Wasserversorger, davon fünf Genossenschaften sowie die Gemeinde selbst verantwortlich, wobei die Kommune nur einen absolut verschwindend geringen Anteil betreut. Die historisch gewachsenen Genossenschaften in Muntlix, Batschuns, Dafins, Buchebrunnen und Furx agieren allesamt ehrenamtlich und haben in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten ihre Arbeit vorbildlich erledigt, keiner der mehr als 1000 Mitglieder und Abnehmer musste und muss sich um sein Wasser Sorgen machen. Wenn auch die Genossenschaften ihre verantwortungsvolle Aufgabe stets vorbildlich wahrgenommen haben, stoßen sie finanziell und personell an ihre Grenzen. Die laufenden Kosten sind trotz Ehrenamt sehr hoch und das Leitungsnetz teilweise bis zu 80 Jahre alt. Daraus resultiert ein zunehmend hoher Reparaturaufwand, umfassende Sanierungen kurz – und mittelfristig, um den gesetzlichen Auflagen zu erfüllen, sind unumgänglich. Zwar erwirtschafteten die Wasserversorgergenossenschaften im vergangenen Jahr zusammen einen Gewinn von knapp 150.000 Euro, angesichts eines geschätzten Sanierungsbedarfs von rund 5,6 Millionen Euro bis in das Jahr 2030 stößt man aber bald an die Kostengrenzen der ehrenamtlichen Versorger.

Grund genug für die Gemeinde, auch mit Unterstützung der Wasserabteilung des Landes neue Wege und Lösungen zu suchen, welche bei einem Infoabend im Frödischsaal erstmalig in großer Runde besprochen wurden. Hierbei wurden verschiedene Lösungsansätze aufgezeigt. So könnte eine andere Genossenschaft die Agenden von Dafins übernehmen, wo derzeit ein dringender Sanierungsbedarf von rund einer Million Euro besteht. Ebenfalls eingebracht wurde die Möglichkeit einer Bündelung der Kräfte mittels einer neuen gemeinsamen Wassergenossenschaft Zwischenwasser. Ein naheliegender Ansatz war auch jener, dass die Gemeinde im Zuge der Umstrukturierung des Bauhofs ein neues kommunales Wasserwerk gründet und die Versorgung zentral übernimmt. Ebenfalls geprüft werden regionale Zusammenarbeiten etwa mit Rankweil, weiteren Nachbargemeinden, oder auch den Stadtwerken Feldkirch, wobei Rankweil diesbezüglich aus personellen Kapazitätsgründen bereits abgesagt hat und sich auch Feldkirch zumindest derzeit nicht in der Lage sieht.

Seitens der Gemeinde und von Bürgermeister Jürgen Bachmann sieht man derzeit aber so oder so keine kurzfristige Lösung und gibt sich selbst einen Zeithorizont von fünf bis zehn Jahren zur Umsetzung, womit Feldkirch vielleicht ebenso wieder ins Spiel kommen könnte wie eine Zusammenarbeit in der Region Vorderland. Eine interessante Alternative wäre hier auch die Gemeinde Laterns, die ihre Wasserversorgung selbst gerade auf neue Schienen gebracht hat und zudem über zahlreiche brach liegende Quellen verfügt.

Wenn auch die Umsetzung wohl noch etwas länger dauern wird, im Gemeindeamt hat man sich vorläufig bis Ende Jahr Zeit für Diskussionen und Verhandlungen gegeben, die wichtigsten Weichen und Entscheidungen zu beschließen, wonach dann erste kleine Schritte wie Instandhaltungen, Digitalisierung und Sanierungen angegangen werden können. Wenn auch bis zu einer finalen Lösung wohl noch einige Kubikmeter des flüssigen Goldes Frutz und Frödisch hinunterfließen werden, zum Schluss noch der absolut positive Aspekt: Von Wasserknappheit kann derzeit überhaupt nicht gesprochen werden und so bestehen berechtigte Chancen, dass die Gemeinde Zwischenwasser ihren Namen noch über viele Jahre und Jahrzehnte wird weiter behalten können. CEG

 

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