Die Tracht, das Festtagkleid

Zu Festtagen trägt man im Großen Walsertal die Tracht als “Sunntighäs”.
Buchboden (amp) Die Walsertracht ist wieder “in”. Der Heimatpflegeverein Großes Walsertal unternimmt seit Jahren große Anstrengungen, um das Trachtenbrauchtum. Als solches geht es auch um die Erhaltung der Tradition der Frauentracht mit der unter der Brust geschnürten Juppa, dem Mieder mit “Briisnöschl”, einem kunstvoll gestickten Brusttuch, Leinenbluse, Seidenschürze (Sidaschoß), Lieblikette, Schäppili, Bräm- oder Nudelchappa, je nach Alter, Stand und Jahreszeit.
Die Männer tragen bis unters Knie eine schwarze Hose aus Wolle oder Leder, dazu wollene Kniestrümpfe. Unter dem “Tschopa” trägt man das mit einem Blumenmuster bestickte Bruttuch und ein Leinenhemd mit weiten Ärmeln. Die Männer tragen als Kopfbedeckung einen Filzhut, die Burschen eine Chappa mit Quaste. Je nach Jahreszeit wird von den Männern auch ein “Hafilok”, ein schwarzer Schwungmantel getragen. Nur vermögende Walser konnten sich früher einen “Haflok” leisten. Was bei den Männern der “Hafilok” ist bei den Frauen das “Schälkle” . Dazu gibt es auch noch ein passendes Trachtentuch, das über die Schulter gelegt wird.
Wolle und Seidengarn
In einem eigenen von der Landwirtschaftskammer geförderten Projekt wurden unter Anleitung von Textilkünstlerin Roswitha Mäser in der Buchbodner Textilwerkstatt Trachtentücher aus Wolle und Seidengarn gewoben. Rund 50 Arbeitsstunden stecken in so einem quadratischen, handgewobenen Schultertuch mit einer Seitenlänge von 160 Zentimetern. Daran müssen dann noch mehr als eintausend Fransen gedreht und verknüpft werden. Rund 1,30 Kilogramm Wolle und Seide werden pro Schultertuch verarbeitet. “Wir freuen uns über jede Aktivität”, betont Emil Burtscher, der Obmann des Heimatpflegevereines. “Dass uns an dieser Arbeit viele gelegen ist, zeigt nicht zuletzt die Aufrüstung der Handwebstühle für diese Spezialarbeit”, macht Burtscher aufmerksam. Begeistert zeigt sich auch der Ehrenobmann der Trachtengruppe Sonntag, Karl Nigsch: “Das ist Brauchtumspflege pur!” Weitere Webkurse sind während der Wintermonate gebucht. Infos gibt es bei Roswitha Mäser Tel. 05550 / 2110.
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Herzlichen Dank für deine Zusendung.