Sigibertweg
Von der Merowingerstraße zum Reitweg. Die fränkischen Könige Dagobert I. (623-639) und sein Sohn und Mitregent Sigibert begründeten das Bistum Konstanz und waren bei der Anbringung des Grenzsteines am Monstein bei Au zur Festlegung der Grenze zwischen Burgund und Churrätien etwa 627 persönlich anwesend. Bei diesem Anlass dürften die Frankenkönige auch Vinomna als Hauptort des unteren Rätien besucht haben. Im Jahre 1757 wurde an der St.-Peter-Kirche zu Rankweil für diese Könige ein Jahrtag (30. Juni) eingeführt und bis in die Neuzeit herauf gehalten.
Sigmund-Nachbaur-Straße
Verbindung von der Walgaustraße (Vinomnaplatz) zur Unteren Bahnhofstraße. Josef Sigmund Nachbaur wurde 1759 als Sohn des aus Fraxern stammenden “Sigismund” Nachbaur und der Maria Frick geboren. Er bildete sich unter dem Musterpädagogen Rheinberger zu einem vorzüglichen Lehrer heran, wurde auch Gemeinderat und Beisitzer beim Landgericht Rankweil. Er bereitete die Aufteilung des Weitriedes durch entsprechende Vermessungen vor. In den Kriegsjahren 1796 und 1799 bewies er großes militärisches Geschick, wurde Leutnant, 1800 zum Schützenhauptmann bestellt und vom Landtag zum Major ernannt. Er war auch für das Amt des Generalkommissärs für das Land Vorarlberg ausersehen (1809), verzichtete aber zugunsten von Dr. Anton Schneider. Während der bayerischen Besatzung verlor er alle Ämter und durfte auch den Lehrberuf nicht mehr ausüben. Am 23. Jänner 1813 wählten ihn seine Mitbürger mit 263 Stimmen zum Gemeinderat, was aber von der Kreisverwaltung abgelehnt wurde. Dies löste vermutlich seine Verhaftung am 3. April aus. Nachbaur wurde zunächst nach München, dann nach Ingolstadt gebracht, wo er am 25. Oktober 1813, kurz vor der beabsichtigten Freilassung, verstorben ist. Am 28. August 1910 wurde für ihn anstelle eines Gedenksteines bei der Bergkirche ein Denkmal an der nach ihm benannten Straße errichtet.
Spitzwiesenweg
Verbindung vom Oberen Paspelsweg zum Unteren Paspelsweg. Benannt nach einem alten Flurnamen. Vor der großen Grundzusammenlegung gab es in diesem Gebiet 7 Grundstücke, die zu einem gemeinsamen Grenzpunkt zusammen liefen, daher der Name »Spltzwiesen«.
Quelle: Oberstudienrat Prof. Dr. Heinrich Abbrederis, Hofrat Dipl. Ing. Josef Märk und VS-Direktor Josef Kessler
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