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Die Straßen von Altach und ihre Geschichte (Teil 9)

Im September 1950 unterbreitete die Gemeinde der Bevölkerung einen ausgearbeiteten Straßenbenennungsplan.
Im September 1950 unterbreitete die Gemeinde der Bevölkerung einen ausgearbeiteten Straßenbenennungsplan. ©Emir T. Uysal
Löwengasse, Negrillistraße und Räterstraße

VOL.AT stellt die Straßen Vorarlbergs in einer großen Serie vor.

Löwengasse
Auf dem Grundstück Löwengasse 2 stand bis 1966 das uralte Bauernhaus des ersten Altacher Lehrers Anton Brändle, der seine Stube bis 1778 als Schulklasse zur Verfügung gestellt hatte. 1845 sei das Schild von der ehemals bewirteten Mühle (zum Löwen) im Unterdorf auf dieses Haus übertragen worden, weil diese letzte wasserbetriebene Mühle wegen der Umleitung des Emmebaches den Betrieb hatte einstellen müssen. Aber schon 1877 kam das Aus für dieses Wirtshaus zum Löwen, der Besitzer übernahm die renommiertere Krone, die bis zum Kirchenbau auf dem Areal des jetzigen Kirchplatzes stand.

Negrellistraße (1980)
Der durch die Planung des Suezkanals zu Weltruhm gelangte Südtiroler Alois Negrelli (1799 -1858) hat seine Karriere in Vorarlberg begonnen. 1819 als Ingenieur in den österreichischen Staatsdienst eingetreten, war er ab 1822 dem Kreisamt Bregenz zugeteilt und mit der kartographischen Aufnahme des Rheintals und des Walgaus beauftragt. Daneben profilierte er sich als Planer für mehrere Straßen-, Brücken- und Kirchenbauten. Sein größtes Verdienst für Altach und alle Rheingemeinden war der engagierte Einsatz für die erstmalige Zähmung des immer wieder über die Ufer tretenden Rheins. Er hat, nachdem eine grenzüberschreitende Rheinregulierung mit der Schweiz damals noch nicht zustande kam, sofort seine Pläne für einen zwar provisorischen, aber erschwinglichen Hochwasserschutz ausgeführt und dadurch die österreichische Seite von der Frutz abwärts immerhin 50 Jahre lang vor schweren Überschwemmungen bewahrt.

Räterstraße (1993)
Diese Straßn wurde den Urbewohnern Vorarlbergs gewidmet. Die Räter waren ab etwa 1500 v. Chr. in Österreich fassbar, ein Volk, das sich von Tirol über Graubünden bis in die Schweiz niedergelassen hatte und dessen Sprache und Schrift noch völlig im Dunkeln liegen.

 

Quelle: Rudolf Giesinger

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