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Die Stadt wird bunter

Martina Nachbaur, Tommy Galido, Ruth Swoboda, François Ferst, Fabian Hämmerle, Christian Hopfner und Markus Oberprieler freuen sich über die Idee der Hausbewohner.
Martina Nachbaur, Tommy Galido, Ruth Swoboda, François Ferst, Fabian Hämmerle, Christian Hopfner und Markus Oberprieler freuen sich über die Idee der Hausbewohner. ©Edith Rhomberg
 Fünf Sprayer schaffen ein Gesamtkunstwerk im öffentlichen Raum.
Graffiti

 

Dornbirn. Man kann nicht behaupten, dass bunte Bilder an Mauern oder Häusern immer nur auf Zustimmung stoßen. Oft ist das Gegenteil der Fall, das wissen am besten die Sprayer selbst. „Illegale Graffiti bringen vielleicht den gewissen Adrenalinkick“, sagt PEKS (Fabian Hämmerle), einer der Graffiti-Künstler, der hier im Stadtgarten, und auch sonst, ganz legal Bilder sprüht. Er und MAS3 (Christian Hopfner), GAGOL (Tommy Galido) und SIET (Markus Oberprieler) besprühen, jeder für sich, einen Abschnitt der Mauer nach ihren Ideen. Dabei orientieren sie sich an den Themen Natur und inatura. Ruth Swoboda, Direktorin der inatura, sieht die Aktion positiv. „Die Farben leuchten schon von der Ferne“, so ihre erfreute, erste Reaktion“. Zum Schluss kommt NAPO (François Ferst) ins Spiel. Seine Aufgabe ist es, die einzelnen Bereiche zum Gesamtkunstwerk zu verbinden.

Mitten in Dornbirn

Wie kam es zu dieser Aktion? Anlass war der Ärger über wiederholte Schmierereien an besagter Mauer, der Rückwand von Garagen eines Wohnhauses. „Wir mussten für deren Beseitigung sorgen, was jeweils mit Kosten verbunden war“, sagt Hannelore Zoppel, eine Wohnungseigentümerin. Sie und Waltraud Pianca machten aus der Not eine Tugend. Ihre Idee, die Wand bunt gestalten zu lassen, fiel auf fruchtbaren Boden. Kompetente Ansprechpartner fanden sie in der Offenen Jugendarbeit Dornbirn. Cem Kavakci (OJAD-Mitarbeiter) bekam die nötige Unterstützung von Martin Hagen, Geschäftsführer der OJAD, ein Team von Graffiti-Künstlern zu engagieren. „Diese künstlerische Ausdrucksform im öffentlichen Raum zu ermöglichen, ist ein Bekenntnis zur Jugendkultur“, sagt Hagen. Was im jugendlichen Alter beginnt, bleibt Hobby bei den einen und wird weiterentwickelt und perfektioniert bei anderen. „Mit 16 war ich täglich im Jugendzentrum“, merkt Hämmerle an, der nach dem Studium Theater-, Film- und Medienwissenschaft sein Geld seit mittlerweile fünf Jahren mit Auftragsarbeiten und Graffiti-Workshops verdient. Hier im Stadtgarten malt er mit der Spraydose eine Waldelfe und einen Jugendlichen mit Lupe. Mit sicherer Hand und zur Wand hin genau dosiertem Abstand vollendet er schwungvoll die Konturen mit einer hellen Linie.

„Das macht was mit den Menschen und tut der Stadt gut“, ergänzt Swoboda, Befürworterin eines belebten Stadtgartens und qualitätsvoller Kunst im öffentlichen Raum.

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