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Die Stadt Dornbirn und ihr gutes Gedächtnis

Mag. Werner Matt, Leiter Stadtarchiv
Mag. Werner Matt, Leiter Stadtarchiv ©Edith Rhomberg
Stadtarchiv Dornbirn

1981 wurde Werner Matt der erste hauptamtliche Stadtarchivar Dornbirns.

Dornbirn. Dem Dornbirner Historiker Werner Matt ist es gelungen, das Stadtarchiv – das Gedächtnis der Stadt – aus einem stillen Dasein herauszuführen, ein Netzwerk für einschlägige Aktivitäten aufzubauen und das Haus für den Dialog mit der Dornbirner Bevölkerung zu öffnen. Zur positiven Entwicklung habe der Standort im Haus Marktplatz 11 beigetragen sowie der seitens der Verantwortlichen der Stadt beigemessene Stellenwert. Seit 20 Jahren im schönen Patrizierhaus beheimatet, unter einem Dach mit dem Stadtmuseum, wandeln Matt und sein fachkundiges Team auf den Spuren unserer Vorfahren. „Wir können mitentscheiden, wie die Vergangenheit aussieht“, sagt Matt über die bedeutsame Arbeit der Historiker und Archivare und ergänzt: „Entsprechend groß ist der verantwortungsvolle Umgang mit dem uns anvertrauten Material und beim Recherchieren der Fakten“. Erfolge des Stadtarchivs werden nicht an die große Glocke gehängt, aber mit viel Freude erzählt Matt von Projekten, die er und seine Mitarbeiter vollbringen.

 

Unsichtbare Stadt

Im Stadtarchiv ist aktuell die Begeisterung groß über gleich zwei Nominierungen des Buchprojektes „Unsichtbare Stadt. Erkundungen und Betrachtungen im Stadtraum“. Das Stadtarchiv hat all seine Quellen eingebracht und gemeinsam mit dem Architekten Robert Fabach und dem Fotokünstler Arno Gisinger entstand ein Spaziergang durch die Stadt Dornbirn, der neue und unerwartete Einblicke brachte. Als Grafikerin konzipierte Silvia Wasner ein Werk, das diese drei unterschiedlichen Sichtweisen vereint und das Buch selbst als eine Art Stadt-Raum inszeniert. Für ihre Arbeit erhielt sie beim „Joseph Binder Award“ sowie bei der „more with less Challenge“ einen Preis. „Für uns im Stadtarchiv sind das Buch und die Auszeichnungen eine Bestätigung für den eingeschlagenen Weg, sich mit Dornbirn auf sehr hohem Niveau auseinanderzusetzen“, ist Werner Matt überzeugt.

 

Mit der „Geschichtswerkstatt“ gibt es eine Kooperation, bei der sich Archivar Harald Rhomberg im Programmbereich engagiert. Die Bevölkerung honoriert das Engagement mit großem Zuspruch und regem Besuch der Treffen. Außerdem seien derzeit einige beachtenswerte Forschungen der einzelnen Mitglieder im Laufen, verrät der Leiter des Archivs. Ein Hot Spot im Stadtarchiv ist das Fotoarchiv unter der Leitung von Helga Platzgummer. Wöchentlich kommen neue alte Bilder ins Archiv und die Zahl der Publikationen, Ausstellungen und Institutionen, die historische Fotos aus Dornbirn anfordern, ist groß. Jüngstes Beispiel ist die aktuelle Ausgabe der „Stubat“ zum Thema „Alpwirtschaft und Holzbringung“.

 

Zehn Jahre Montagsforum

Bei der Europäischen Akademie für Geschichte und Kultur, Veranstalterin des Montagsforums, wirkt das Stadtarchiv seit zehn Jahren als Mitveranstalter der Vortragsreihen. Werner Matt ist es ein Anliegen, dem großen Publikum interessante Historiker als Referenten vorzustellen.

 

Stark vertreten ist das Stadtarchiv auch im Internet. Christian Tumler betreut das „Dornbirn Lexikon“: Die neuesten Einträge beschäftigen sich mit der Geschichte der Dornbirner Straßennamen. Dank den Forschungen von  Albert Bohle werden nun, nach der Veröffentlichung in den Dornbirner Schriften, auch alle Straßennamen im Dornbirn Lexikon erklärt.

Stadtarchiv Dornbirn, Marktplatz 11

DI – FR 10 bis 12 Uhr und 14 bis 17 Uhr

www.stadtarchiv.dornbirn.at

Buchtipps:

Unsichtbare Stadt – Residenz Verlag

Dornbirn Portrait – Das neue Dornbirn Buch mit acht Büchern im Sammelschuber

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