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Die Sprache ist der Schlüssel zur Welt

Eine grosse Anzahl von Zuhörern sind erschienen
Eine grosse Anzahl von Zuhörern sind erschienen ©Pezold
Bei einem Vernetzungstreffen zum Thema Kindlicher Spracherwerb gab es eine Fülle an Informationen. Altach.
Die Sprache ist der Schlüssel zur Welt

(pe) Schuldirektoren, LehrerInnen, Kindergartenpädagogen, Ärzte und Logopäden, hatten sich am Dienstagabend in der Aula der VS-Altach eingefunden, um gemeinsam das umfangreiche Thema Spracherwerb zu behandeln. Die Heilpädagogische Gesellschaft Vorarlberg hatte zum Meeting geladen, für die Referate hatte man Dr. Gertraud Weggemann als Kinderärztin und Dr. Andrea Haid als Logopädin gewinnen können. An die 200 Interessierte waren der Einladung zum Erfahrungs- und Meinungsaustausch gefolgt, auch LR Bernadette Mennel, BSI Maria Kolbitsch-Rigger, LSI Karin Engstler und Kindergarten Inspektorin Andrea Dorner, ließen sich diesen informativen, anregenden Abend nicht entgehen.

Eine Plattform für aktuelle Themen

Im Namen der Heilpädagogischen Gesellschaft begrüßte Vorstandsmitglied Andrea Tiesler die Gäste: „Dies ist die dritte Veranstaltung dieser Art, wir bieten eine Plattform mit dem Ziel, aktuelle Themen aufzugreifen. Die Gesellschaft existiert seit 1977 und befindet sich seit 1 ½ Jahren in pädagogischer Hand.” LR Bernadette Mennel zitierte in ihrer Begrüßungsrede: „Die Sprache ist die Kleidung der Gedanken!” Mit den Vorträgen, den Erfahrungsberichten und dem anschließenden Meinungsaustausch war wieder ein großer Schritt getan, in Richtung Früherkennung und dem unbedingten Auftrag an alle, zu handeln.

Die Phase des raschesten Wachstums

Kinderärztin Dr. Gertraud Weggemann drang dann in ihrem Vortrag in die Tiefen der Sprachentwicklung vor. Die wichtigsten Pfeiler sind die Motorik, Sehen, Hören und die Sprache. Besteht bei einem Kind ein Manko in einem dieser wichtigen Punkte, ist rascher Handlungsbedarf gegeben. Die Phase des raschesten Wachstums findet in den ersten 2 – 3 Lebensjahren statt. Das Hirn ist plastisch und Nervenzellen können sich regenerieren – das sog. „Zeitfenster” ist von äußerster Wichtigkeit, ganz nach dem Motto „Use it or lose it!” Beim Sehen verhält es sich so, dass die Nervenzellen Lichtreize brauchen, sonst gehen die Synapsen kaputt. Ein Handeln in den ersten sechs Lebenswochen ist unbedingt erforderlich. Beim Hören verhält es sich ähnlich: kommen keine Hörreize ins Gehirn, kann sich die Sprache nicht entwickeln. Das Hörscreening bei Neugeborenen (seit 1996) war ein Meilenstein in der Früherkennung. Im ersten Lebensjahr entwickeln sich auch die emotionalen Fähigkeiten, warum soll man also bis zu zwei Jahren warten, ehe wichtige Tests durchgeführt werden?

Sensibel die Symptome erkennen

Dr. Andrea Haid: „Bei der Förderung holen wir das Kind dort ab, wo es steht.” Der Mensch hat die angeborene Voraussetzung, Sprache zu erwerben, ist irgendwo eine Blockade vorhanden, sollte rasch gehandelt werden. Die Eltern sollten sensibel und mit Argusaugen ihre Kinder beobachten, denn eines ist sicher: Es wächst sich nicht aus, deshalb sollte man handeln, nicht zuwarten. Schon beim „Baby Talk” könnte man erste Defizite erkennen und raschest handeln, denn die Sprache ist der Schlüssel zur Welt!

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