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"Die Spieler müssen an sich glauben"

FC-Lustenau-Trainer Nenad Bjelica ist vom Klassenerhalt seines neuen Klubs in der ADEG-Erste-Liga überzeugt.

VN: Herr Bjelica, wie sind Ihre ersten Eindrücke von der Mannschaft?
Bjelica:
Sehr gut. Der Beginn war nicht einfach, da die Mannschaft sehr verunsichert und verzweifelt war. Aber schon nach dem Vöcklabruck-Spiel war ich mit der Leistung, vor allem aber mit dem Einsatz, sehr zufrieden. Ich habe gesehen, dass das Team genug Qualität hat. Mit dem Sieg in Grödig ist das Selbstvertrauen wieder zurückgekehrt.

VN: Wie kam es zum Kontakt mit dem FC Lustenau?
Bjelica:
Präsident Dieter Sperger hat mich angerufen. Ich war schon etwas überrascht, aber natürlich erfreut. Er hat mich dann eingeladen um ein Spiel zu beobachten. Zwei Tage später war ich Trainer.

VN: Zwei Spiele, vier Punkte. Es scheint das Team hat die Kurve ­erwischt. Was haben Sie den Spielern gesagt?
Bjelica:
Ganz einfach. Ich habe ihnen vermittelt, dass eine Mannschaft, die im Vorjahr Dritte wurde, heuer nicht um den Abstieg spielt. Und dass sie jeden Gegner in dieser Liga schlagen kann.

VN: Sie hatten bei Ihrem letzten Verein, dem FC Kärnten, eine ähnliche Situation. Gibt es Vergleiche?
Bjelica:
Die Tabellensituation ist vielleicht zu vergleichen. Der große Unterschied in Lustenau ist aber, dass ich hier die volle Unterstützung vom Verein genieße. In Kärnten gab es kein Geld für die Spieler, zudem gab es ständig Streit mit Austria Kärnten. Hier haben wir nur das Problem, dass uns noch die Punkte fehlen. Es ist für mich wichtig, dass ich in Ruhe arbeiten kann und den Spielern nicht erklären muss warum sie kein Geld bekommen.

VN: Was glauben Sie, warum es beim FC Lustenau bisher nicht gelaufen ist?
Bjelica:
Es lag rein am Selbstvertrauen. Die Mannschaft ist körperlich top fit. Hier muss ich meinem Vorgänger Eric Orie ein Riesenkompliment machen.

VN: Und was ist Ihr Erfolgsrezept?
Bjelica:
Es gibt viele Sachen die zum Erfolg führen. Dennoch gibt es keine Garantie dafür. Respekt und Disziplin zwischen Trainer und Team sind sehr wichtig, ein wesentlicher Faktor spielt auch der Umgang untereinander. Es sollte jeder Spieler das Gefühl haben, dass er spielen kann. Dabei stehen nicht einzelne Akteure, sondern die Manschaft im Mittelpunkt.

VN: Sie waren in Kärnten im Abstiegskampf, nun sollen Sie den FC Lustenau retten. Haben Sie Angst das Image als “Feuerwehrmann” zu erhalten?
Bjelica:
Nein. Als junger Trainer muss man sich beweisen. Ich bin Ausländer und weiß, dass es nicht leicht ist, einen Job zu bekommen. Ich werde aber sicher in Zukunft auch einen Verein trainieren, der mit dem Abstieg nichts zu tun hat.

VN: Morgen wartet das Heimspiel gegen die Admira. Was trauen Sie Ihrem Team gegen den ­Titelkandidaten zu?
Bjelica:
Egal gegen welchen Gegner wir spielen, ich will immer drei Punkte. Das weiß auch meine Mannschaft. Wir müssen auf unsere Leis­tung schauen. Ich belaste mein Team nicht mit dem Gegner.

VN: Bleibt der FC Lustenau in der ADEG Erste Liga?
Bjelica:
Es sind noch neun Runden zu spielen. Stimmt die Konzentration und Disziplin bin voll überzeugt, dass wir nicht absteigen werden.

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