Die Rolle der Psyche für eine Leistung findet gerade im Leistungssport immer mehr Beachtung. Nicht zuletzt deshalb haben sich der Sportservice Vorarlberg und die Sportabteilung der Landesregierung sich dieser Thematik angenommen und laden Interessierte morgen zu einer Trainer-Enquete zum Thema “Wettkampfpsychologie – Information, Kommunikation, Coaching” am kommenden Freitag ins Bregenzer Festspielhaus ein. Experten aus der angewandten Sportpsychologie vermitteln in Referaten und praxisorientieren Workshops, wie optimale Kommunikation zwischen Trainer und Athlet bzw. der Mannschaft vor, während und nach dem Wettkampf stattfinden kann. Weitere Themen sind Team- und Einzelcoaching und Kommunikation mit Kindern und Jugendlichen.
Top-Referenten vor Ort
Günter Amesberger von der Uni Salzburg spricht das Thema der Wettkampfpsychologie an. Die Betreuung soll bei großen Wettkämpfen spezifisch erfolgen. “Früher verwendete man für Mannschaften Motivationsparolen, heute zählt eine individuelle psychologische Wettkampfvorbereitung. Der mentale Bereich in der Wettkampfsituation muss genauso trainiert werden wie der Körper. Wer dies vernachlässigt, bleibt ein Trainingsweltmeister”, weiß Amesberger, der 2004 mit dem “Sport Cristall” zum Trainer des Jahres ausgezeichnet wurde, war Betreuer der Segel-Doppelolympiasieger Hagara/Steinacher. Die ehemalige Schwimmerin Judith Draxler-Hutter ist heute als selbstständige Sportpsychologin tätig. Die dreifache Olympiateilnehmerin spricht in Bregenz über Coaching in Einzelsportarten aus der Sicht des Trainers. “Wasser halten, Handtuch halten, Mund halten! Oder doch mehr?” lautet ihr Thema. “Wie geht der Trainer mit Emotionen um? Er wird oft im psychologischen Bereich vernachlässigt. Ich gehe zudem auf die Unterschiede beim Coaching für männliche und weibliche Athleten ein”, beschreibt Draxler-Hutter einige Inhaltspunkte. Christian Uhl, Sportpsycholge im Olympiastützpunkt Dornbirn, Markus Aufderklamm und Lothar Linz geben in ihren Vorträgen ebenfalls Tipps für eine bessere Wettkampfkommunikation. In Workshops besteht die Möglichkeit, eigene kritische Bereiche zu äußern und an konketen Beispielen Problemlösungen mit Unterstützung der Sportpsychologie zu erarbeiten.