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Die Natur in und vor dem Haus

Hard - Hildegard Rohner-Dobler hat sich das Paradies vor die Haustür geholt. Gemeinsam mit ihrem Mann Felix lebt die Harderin im Einklang mit der Natur. Diese holt sich das Paar auch ins Haus.
Zuhause bei Felix und Hildegard Rohner-Dobler

Gekonnt schwingt Hildegard Rohner-Dobler den Pinsel in dem gezielt spärlich eingerichteten Atelier. Keine aufwendige Dekoration soll von kreativen Gedanken ablenken. So entsteht gerade wieder ein kunstvolles Acrylgemälde, das wohl bald in Küche, Flur und Co. für einen weiteren Blickfang sorgen wird. Eigentlich sollte der Raum im Keller untergebracht werden. Doch Architekt Hermann Kaufmann riet davon ab. „Er meinte, dass in Büro- und Hobbyräume genug Licht kommen sollte, im Endeffekt sind wir sehr froh, dass wir auf ihn gehört haben“, beschreibt Ehemann Felix. So entstand die L-Form des Gebäudes, da der Arbeits- und Hobby-Komplex einfach zum Haus dazugebaut wurde.

Energiebewusstes Wohnen als Lebensqualität

Ökologie ist bei dem Ehepaar ein wichtiges Thema. Deshalb war bereits bei der Planung vor elf Jahren klar, dass es ein Niedrigstenergiehaus werden soll. Das warme Wasser wird durch Solaranlagen gewonnen, die an die Außenfassade in die Lärchenbalken integriert sind. Außerdem sorgen eine Erdwärme- Pumpe sowie eine Umluftheizung für ein ökologisches Lebensgefühl. „Wir beziehen Öko-Strom, das ist uns sehr wichtig“, stellt der Religionspädagoge außerdem klar.

Das moderne Haus ist individuell auf die Bedürfnisse der Familie abgestimmt. Schon bei der Planung wusste das Ehepaar nämlich ganz genau, was es wollte. „Eine gewisse Freiheit und der Bezug zu außen ist für uns Lebensqualität, deswegen sind die Räume offen“, erklärt der Autor, der erst vor Kurzem ein Gartenbuch mit dem Namen „Gott im Busch“ herausgebracht hat. Große Glasfronten sorgen in nahezu jedem Winkel des Hauses für einen freien Blick auf das 1600 Quadratmeter große Garten-Paradies. Deshalb stehen im Inneren des Gebäudes so gut wie keine Pflanzen, denn die grüne Idylle haben sich die Harder im wahrsten Sinne des Wortes ins Haus geholt. „Unser Leben findet eigentlich größtenteils im Freien statt, deshalb haben wir die meisten Tische draußen aufgestellt“, sagt die Lehrerin.

Nicht nur außen, sondern auch innen dominiert das Material Holz. So läuft man im Untergeschoss, also in der Küche oder im Wohnzimmer, auf Buche, oben ebnet Fichte den Weg. „Dieser natürliche Baustoff vermittelt ein ganz warmes Gefühl, anders als zum Beispiel Beton“, schwärmt der 47-Jährige. Zudem wurden nahezu alle Möbel, wie etwa die Vollholzküche, von einem Vorarlberger Schreiner in Hittisau gefertigt. Regionalität spielt eben auch eine große Rolle. Auch im Badezimmer bestehen die Möbel aus fein gearbeiteten Buchenholz. Im Obergeschoss, wo Bade-, Schlafund drei Kinderzimmer untergebracht sind, bewiesen die beiden kreativen Köpfe übrigens richtigen Einfallsreichtum. Denn alle Kleiderschränke stehen im Flur und bilden mit den Türen ein einheitliches Bild. „So hat jeder in seinen eigenen vier Wänden mehr Platz, außerdem können Micha, Tabea und Tobit, meine Kinder, so schnell mal etwas umstellen“, beschreibt Hildegard Rohner-Dobler die Idee hinter dieser Konstruktionsweise.

Und genau diese Möglichkeit, schnell einmal etwas umzustellen, dazuzubauen oder anders zu gestalten, wollten sich die Harder nicht nehmen lassen. Deshalb ist die Aufteilung aller Räume so offen gewählt, dass dieser gewisse Freiraum bleibt. „Man weiß schließlich nie, was kommt“, schmunzelt der Gartenliebhaber zum Abschluss.

DATEN & FAKTEN

Einfamilienhaus in modernem Holz-Stil in Hard,
Felix und Hildegard Rohner-Dobler

Wohnfläche: 130 m²

Grundstücksfläche: 1600 m²

Architektur: Hermann Kaufmann ZT GmbH, Schwarzach

Planungszeit: Zwei Jahre

Bauzeit: 20. November 1998 bis 20. Februar 1999

Energie: Niedrigstengergiehaus, Heizung mit kontrollierter Be- und Entlüftung, Erdwärme-Pumpe und Warmwasser durch Solaranlagen.

Konstruktion: Es handelt sich um ein Holzhaus in L-Form mit zwei abgetrennten Bereichen. Im vorderen Teil befindet sich ein Atelier. Große Glasfronten bringen genügend Helligkeit in das Gebäude und vermitteln das Gefühl von Weiträumigkeit. Im Inneren dominiert das Material Holz, etwa als Buchen- oder Fichtenboden. Im Obergeschoss sind die Schränke im Flur untergebracht und bieten so mehr Platz in den Zimmern. Die meiste Zeit verbringt die Harder Familie im Freien, deswegen ist die Terrasse ein richtiger Lebensmittelpunkt geworden. Das Haus ist Richtung Süden gebaut.

(Leben&Wohnen)

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