"Die Leute wollen nicht eingesperrt sein"

Die Corona-Krise hat die Reisebranche quasi zum Erliegen gebracht. Mit strikten Ein- und Ausreisebestimmungen sei auch jetzt eine Planung schwierig, sagt Klaus Herburger, Fachgruppenobmann der Reisebüros, am Freitagabend in "Vorarlberg live". Der Branche selbst gehe es nicht gut, es gebe jedoch große Nachfrage bei Reisen.
Die Hauptaufgabe 2020 sei es gewesen, den Kunden zu ihrem Recht zu verhelfen, so Herburger. Abgesagte Reisen und Veranstaltungen haben für viel Arbeit in Form von Rückabwicklungen gesorgt, auch im neuen Jahr sei noch einiges zu tun. Klaus Herburger gibt im Interview an, dass in seinem Unternehmen Herburger Reisen aktuell noch rund 40.000 Euro Rückzahlungen von Fluglinien offen sind. "Auch sie müssten uns eigentlich 14 Tage nach Absage der Reise die Gelder zurückzahlen, sie waren aber einfach nicht erreichbar."
"Durften arbeiten, Kunden aber nicht verreisen"
Kritik übt Herburger indes am Umgang der Politik mit den Reisebüros. Diese durften ganz normal geöffnet bleiben, der Kundenkontakt wurde aber massiv reduziert. "Wir durften zwar arbeiten, die Kunden durften aber nicht verreisen." Damit war auch kein "Lockdown-Ersatz" wie etwa in der Hotellerie oder Gastronomie möglich.
Die Planung für 2021 gestalte sich ebenfalls schwierig. Die Nachfrage zwei zwar groß - "die Leute wollen nicht eingesperrt werden" - man rate den Kunden aber zur Absicherung einer Versicherung, sollte eine Reise kurzfristig doch nicht möglich sein.
Urlaub mit Impfung
Dass Reisen ins Ausland künftig nur mehr mit Impfung möglich sind, hält Herburger für wahrscheinlich. Das sei aber auch nichts Neues, schließlich gebe es bereits Länder, in die man zum Beispiel nur mit Gelbfieberimpfung einreisen darf.
Neben Klaus Herburger war am Freitag auch Verfassungsrechtler Univ. Prof. Dr. Peter Bußjäger zu Gast in "Vorarlberg live".