AA

Die letzte Fasnat im „Weingarten“

Lauteracher Wirtshaus wird im Herbst geschlossen und weicht dann wohl einer Wohnanlage.

Lauterach. (stp) Übermorgen, Samstag, steigt im Lauteracher Wirtshaus „Weingarten“ das traditionelle „Teekränzle“, doch die Freude darüber ist bei vielen Stammgästen getrübt, denn es wird wohl das letzte sein, wie Bürgermeister Elmar Rhomberg bedauert. „Die schlechte Nachricht hat längst die Runde gemacht, der ,Weingarten‘ wird im Laufe des Jahres geschlossen, der neue Besitzer – Klimmer-Wohnbau – plant hier eine Wohnverbauung, wie er mir in einem Gespräch dargelegt hat.“

Beliebter Treffpunkt

„Für die Gemeinde ist es natürlich sehr bedauerlich, wenn ein Wirtshaus zusperrt, zumal dann, wenn es ein beliebter Treffpunkt ist, wo immer wieder Aktivitäten gesetzt wurden“, so Rhomberg, der sich nach der Lauter­acher Budgetsitzung mit den Mandataren und Gemeindemitarbeitern zur traditionellen Jahresabschlussfeier noch einmal im „Weingarten“ traf. „Wir haben es seit vielen Jahren zur Tradition gemacht, diese Feier in einem Gasthaus der Gemeinde abzuhalten – diesmal sind wir natürlich hierher in den ,Weingarten‘ gegangen. Auch als kleines Dankeschön an den beliebten Wirt Josef Squinobal, der mit seiner Familie mehr als zehn Jahre lang hier tätig war und dabei sehr viel für die Dorfgemeinschaft geleistet hat.“

Mit Veränderungen leben

Andererseits müsse man auch akzeptieren, dass sich die Zeiten geändert haben. „Als vor Jahrzehnten hier ein Kiosk installiert wurde, der nach und nach zum heutigen Gasthaus ausgebaut wurde, war in diesem Ortsteil noch wenig los, das Gasthaus war ein mutiger Schritt“, so Rhomberg. Der Erfolg eines Gasthauses steht und fällt mit dem Wirt – und Josef Squinobal, der vor mehr als zehn Jahren den „Weingarten“ übernommen hat und mit viel Herzblut als echten Familienbetrieb geführt hat, „erreicht sein Pensionsalter und da sich keine Nachfolgeregelung abzeichnete, kam es eben zu dieser Entwicklung und dem Aus für das Gasthaus.“ Der aus dem Montafon stammende Wirt hat sich zunächst als Gastronom in der SPAR einen Namen gemacht, vor der „Weingarten“-Übernahme als Wirt im Bregenzer „Exerzierplatz“ mehr als zehn Jahre lang erfolgreich gearbeitet.

Voller Einsatz bis zuletzt

Von der bevorstehenden Pensionierung und dem Aus für das Gasthaus sollen die Gäste nichts verspüren. Wir wollen bis zuletzt mit vollem Einsatz wirten – verspricht der Vollblutgastronom. Sagt’s und entschuldigt sich – er werde in der Küche gebraucht, seine Gäste sollen nicht warten müssen . . .

  • VOL.AT
  • Lauterach
  • Die letzte Fasnat im „Weingarten“