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Die Kühe und Rinder sind von der Alpe Verbella zurück

Haupt-Senn Lucas Tschofen ist stolz auf die brave Braunviehkuh Sissi, die „Milchstöfleri“ des heurigen Sommers.
Haupt-Senn Lucas Tschofen ist stolz auf die brave Braunviehkuh Sissi, die „Milchstöfleri“ des heurigen Sommers. ©est
Am vergangenen Samstag fand die traditionelle Viehscheide statt.
Viehscheide beim Vallülaplatz

Partenen Der Himmel weinte, also es regnete noch, als die Kühe und Rinder von der Alpe Verbella mit ihren Hirten und Helfern durchs Dorf liefen und beim Vallülaplatz eintrudelten. Wenn das Vieh von den Alpen getrieben wird, ist auch der Sommer vorbei und der Herbst wird eingeläutet. Nach besonders schöner Sommerfrische wie in diesem Jahr hieß es Abschied nehmen und es geht wieder in die häuslichen Stallungen zurück. Zahlreiche Schaulustige und Besitzer warteten auf das Eintreffen der teilweise geschmückten Tiere mit ihren verschiedenen Glocken (Plömpana) und hießen sie herzlich Willkommen – sie waren nämlich heute die Stars, ebenso auch ihre tüchtigen Hirten. 92 Tage verbrachten 148 Rinder, 13 Kühe, zwei Pferde, dazu noch Schweine und Kleinvieh auf der Alpe Verbella, oberhalb des Zeinisjochs, auf 1938 Metern Seehöhe und mit einer Gesamtweidefläche von etwa 900 Hektar, betreut von kompetenten Hirten. Damit der Weg nicht zu langwierig wird, machten die Tiere mit ihren Hirten und Helfern schon eine Woche vorher eine Zwischenstation auf Ganifer. „So einen Sommer würde ich sofort wieder nehmen“, sagt Alp-Hirte Raimund Tschofen aus Gortipohl. „Wir hatten genug Wasser, trotz der Trockenheit und keinen Frost. Das ist unser Glück gewesen“. Von Kühen, Käse, Hirten und Jubiläum Raimund und Martina Tschofen dürfen ein besonderes Jubiläum feiern, sie erlebten heuer den 40. Alpsommer, das ist schon ein nennenswertes Meisterstück. Auch der Alp-Chef, Obmann Thomas Tschofen war zufrieden und dass vor allem die Tiere gesund im Tal angekommen sind. Lukas Lorenz, der das Alp-Team tatkräftig unterstützte, verbrachte als Kleinhirte den Sommer oben am Berg. Bei den Tieren handelt es sich um normales Braunvieh und Original Montafoner Braunvieh. Ihre Züchter kommen aus verschiedenen Teilen des Landes, sogar vom Eichenberg bei Bregenz reisten die Tiere in LKWs im Frühsommer an. Haupt-Senn, Lucas Tschofen mit Freundin Stefanie mit ihrem kleinen Niklas, der sich sichtlich freute, äußerten sich auch sehr zufrieden über den heurigen Alpsommer. Die Milch der Kühe, die sich nur von den würzigen Alpenkräutern ernährten, wurde zu Sauerkäse nach traditioneller Art, sowie zu Alpbutter verarbeitet und auch vermarktet. Die prächtige Braunviehkuh Sissi trug einen besonderen „Maien“, einen Schmuck und eine besonderen Plömpa (Glocke), sie war die „Milchstöfleri“, also die Kuh mit der besten Milchleistung. Das ganze Dorf schien auf den Beinen zu sein. Denn der gelungene Sommer und Alpabtrieb durfte auch zünftig bei leiblichem Wohl und Musik gefeiert werden. Was passiert jetzt nach dem Alpabtrieb? Die Tiere werden von ihren Besitzern abgeholt und zu den Stallungen gebracht. Und auf der Alpe wird noch klar Schiff gemacht. “Und dann auf Wiedersehen im nächsten Frühjahr – und damit der Verbella „Butz“ (Alpgespenst, – geist) auch seine Ruhe hat“, merkt Raimund Tschofen scherzend an. EST

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