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"Die Hoffnung stirbt zuletzt"

Prof. Dr. Moshe Zimmermann zu Gast bei "Vorarlberg LIVE".
Prof. Dr. Moshe Zimmermann zu Gast bei "Vorarlberg LIVE". ©Screenshot VOL.AT
Prof. Dr. Moshe Zimmermann, Historiker und Antisemitismus-Forscher an der Hebräischen Universität Jerusalem, hat am Montag bei "Vorarlberg LIVE" über den aktuell wieder verschärften Nahost-Konflikt gesprochen.
Hanno Loewy über Antisemitismus

Zimmermann ist davon überzeugt, dass sich die Situation im nahen Osten früher oder später wieder beruhigen wird. "Die Frage ist dann, wann kommt die nächste Runde", meint der Historiker aber im Gespräch mit VOL.AT-Chefredakteur Marc Springer.

Im Ramadan seien die Spannungen immer besonders intensiv, meint der Historiker. Erschwerend kam hinzu, dass heuer der Jerusalem-Tag, ein Feiertag, der vor allem von den jüdischen Nationalisten gefeiert wird, in den Ramadan gefallen ist.

Israel versuche jetzt den Palästinensern im Gazastreifen so hart wie möglich zu zeigen, dass es sich nicht lohne einen neuen Krieg mit Israel anzufangen. Das gehe mit viel Blutvergießen, vor allem auf palästinensischer Seite, einher. Wenn die Kampfhandlungen beendet werden, hat man aber die Hoffnung, dass wieder eine Phase relativer Ruhe einkehren wird.

Die Mehrheit der israelischen Bevölkerungen stehe bei diesen Gelegenheiten, wenn es Krieg gibt, immer automatisch hinter der Regierung, so die Einschätzung des Historikers. Solange die Hamas mit Raketen schieße, sehe man sich dazu quasi gezwungen. Es gebe auch eine Mehrheit, die eine Intensivierung der Bombardierungen und der Kampfhandlungen im Gazastreifen befürworte.

Kaum Friedens-Bemühungen

Es gibt wenig Bemühungen um Frieden, meint der Historiker: "Wenn diese zwei Elemente, die Nationalisten Israels und Hamas in der palästinensischen Gesellschaft eigentlich gegen den Frieden sind oder für mehr Gewalt, dann befinden wir uns eben in einer Situation, wo der Frieden unerreichbar ist."

"Die internationale Gemeinschaft interessiert sich für die Lage im Nahen Osten nur, wenn es eine Krise gibt und Blutvergießen auf der Tagesordnung steht", man müsse sich zwischen den Kriegen intensiv beschäftigen, wie man die Krise überwinden kann, stellt Zimmermann fest.

Ausführliches Interview

Im ausführlichen Gespräch mit Marc Springer schildert Professor Zimmermann die Lage in der israelischen Gesellschaft, wie er eine Zwei-Staaten-Lösung sieht, wo die Gründe für die derzeitige Eskalation der Gewalt liegen und die Rolle der internationalen Gemeinschaft im andauernden Nahost-Konflikt.

Außerdem war Dr. Hanno Loewy, Direktor Jüdisches Museum Hohenems, zum selben Thema bei "Vorarlberg LIVE" zu Gast:

Die Sendung "Vorarlberg LIVE" ist eine Kooperation von VOL.AT, VN.at, Ländle TV und VOL.AT TV und wird von Montag bis Freitag, ab 17 Uhr, ausgestrahlt. Mehr dazu gibt's hier.

(VOL.AT)

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