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Die Hochjoch-Fusion geht ins Finale

Schruns/VN - Vor Verschmelzung mit Silvretta Montafon erfolgt Ausschluss der Minderheitsgesellschafter. Insgesamt sitzt die Hochjochbahnen-GmbH auf 16 Millionen Schulden.
Grafik der Skiraumverbindung
Skigebietsverbindung Hochjoch Nova
"Keine Frage der Höhe der Millionen"

In wenigen Tagen will die Silvretta Montafon Bergbahnen AG endgültig die Weichen für die Zukunft der wirtschaftlich schwer angeschlagenen Hochjochbahnen-GmbH in Schruns stellen. Die seit Langem beabsichtigte Fusion soll finalisiert werden. Dazu wurde jetzt eine außerordentliche Hochjoch-Gesellschafterversammlung für den 8. September einberufen, in welcher der Ausschluss der verbliebenen Minderheitsgesellschafter – darunter die öffentliche Hand mit Stand Montafon, Gemeinde Schruns, Land, Illwerke und Montafonerbahn – gemäß Gesellschaftsrecht vollzogen werden soll. Nachdem die Silvretta Montafon (SiMo) AG, hinter der die Bank für Tirol und Vorarlberg (BTV) als Haupteigentümerin steht, über 90 Prozent der Hochjochbahnen-Anteile hält, ist dieser „Squeeze-Out“ möglich.

Im vorigen Mai, bei der letzten Hochjochbahn-Generalversammlung, kam es zum Beschluss einer Kapitalaufstockung, den die Silvretta- Montafon-Gruppe praktisch im Alleingang vollführte, indem sie 3,9 Millionen Euro an frischem Geld lockermachte.

„Das Ziel ist nun, durch die gesellschaftsrechtliche Verschmelzung das Überleben der Hochjochbahnen sicherzustellen“, stellt SiMo-Vorstandschef und Hochjoch-Geschäftsführer Dr. Georg Hoblik heraus. So gehen bei der Fusion auch die rund 16 Millionen Schulden im Gesamtunternehmen auf.

Für die Hochjochbahn-Minderheitsgesellschafter wird es eine Abschichtung zum „Null-Wert“, sie gehen leer aus. „Auf Grund der prekären wirtschaftlichen Hochjoch-Situation kann keine Abfindung gezahlt werden. Das ist hart, aber nicht zu ändern“, räumt Hoblik ein und erklärt: „Durch einen gerichtlich bestellten Gutachter wurde festgestellt, dass der Verkehrswert gleich null ist.“

Karl Hueber, Bürgermeister der Gemeinde Schruns, die zu den bisherigen Anteilsinhabern zählt, sieht die Hochjoch-Fusion unter den vorliegenden Aspekten vergleichsweise nüchtern. „Das war so zu erwarten, dass wir draußen sind. Wir hoffen nun aber, dass es im Sinne einer förderlichen Entwicklung für die gesamte Region mit dem Hochjoch tatsächlich in eine vernünftige Zukunft geht“, setzt er auf die von der Silvretta Montafon angekündigten Großinvestitionen.

Dazu bekennt sich auch SiMo-Chef Hoblik und verweist auf das 30-Millionen-Euro-Projekt der Skiraumverbindung Hochjoch-Nova mit den neuen „Grasjoch“- und „Hochalpila“-Gondelbahnen, das sich im Behördenverfahren befindet. „Die naturschutzrechtliche Verhandlung durch die BH Bludenz ist bereits erfolgt, nun warten wir auf den Termin für die Bauverhandlung durch die Seilbahnbehörde im Verkehrsministerium.“ Der Baustart soll nach der Wintersaison 2010/11 sein.

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