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Die Helden des Heiligabends: Wie Markus Schöpf Weihnachten für andere opfert

Heiligabend-Helden im Rampenlicht: Markus Schöpf ist am Weihnachtsabend immer bereit, falls andere eine Panne haben. So lässt er sein Raclettepfännchen zurück, um anderen zu ermöglichen, dass sie pünktlich zum Weihnachtsessen kommen.

Während die meisten am Heiligabend gemütlich bei Familie und Freunden Weihnachten feiern, gibt es Menschen, die auf einen freien Abend verzichten, um anderen zu helfen. Einer von ihnen ist Markus Schöpf, Pannenfahrer und Prüftechniker beim ÖAMTC.

Eine besinnliche Zeit. Markus Schöpf beobachtet an Weihnachten, dass die Kunden entspannter sind.

Für ihn ist das nichts Neues: Heuer wird es nicht der erste Weihnachtsabend sein, an dem er arbeitet. "Es hat sich so eingebürgert", dass er Weihnachten arbeitet und sein Kollege Silvester übernimmt. Der Jahreswechsel bedeutet ihm nämlich viel, Weihnachten hingegen könne man leichter verschieben.

Markus Schöpf hilft an Weihnachten, dass alle rechtzeitig zur Bescherung kommen. ©VOL.AT/Schwärzler

Weihnachten vorverlegt

"Wir haben es die letzten Jahre so gemacht, dass wir es einfach auf das Wochenende davor in Tirol bei meiner Familie vorziehen", sagt der gebürtige Tiroler, der vor über 12 Jahren für die Liebe nach Nüziders gezogen ist. Seine Lebensgefährtin hat er damals beim Après-Ski in St. Anton kennengelernt. Mit ihr und ihrer Familie, die nebenan wohnt, verbringt er dann den 24. Dezember in Vorarlberg. Doch dabei liegt immer sein Telefon daneben. Denn er ist auf Rufbereitschaft.

Vollkommen muss Schöpf trotz Dienst also nicht auf seine Liebsten und das Raclette mit Kartoffel, Käse, Rinderfilet und Paprika verzichten. Doch wenn das Mobiltelefon klingelt, muss der gelernte Kfz-Mechaniker alles stehen und liegen lassen, sofort losfahren und die anderen setzen den Abend ohne ihn fort. Danach stößt er einfach wieder dazu. Seine Familie hat sich bereits darauf eingestellt: „Sie feiern einfach weiter, während ich unterwegs bin. Die Geschenke packen wir aus, sobald ich zurück bin.“ Bisher hatte er immer Glück mit den Zeitpunkten der Pannen und sowohl das Raclette als auch die Geschenke kamen nicht zu kurz.

"Angenehmer Arbeitstag"

Doch auch wenn er mit dem gelben Pannenauto unterwegs ist, verspürt er Weihnachtsstimmung. Den 24. Dezember empfindet er als einen angenehmen Arbeitstag. Auch wenn ihm an diesem Tag besonders wichtig ist, dass alle rechtzeitig zu den Feierlichkeiten kommen, seien die Leute sehr entspannt. Er merkt die Besinnlichkeit des Feiertages bei den Menschen, die ihn rufen. Ihm gefällt an seinem Job, den Menschen zu helfen und auch den Kontakt mit den Menschen.

Markus Schöpf arbeitet an Weihnachten
Oft brauchen Autos eine Starthilfe, wenn sie etwa vor dem Urlaub am Abend mit brennenden Lichtern beladen wurden oder wenn jemand auf dem Parkplatz mit eingeschaltetem Radio wartet.

Von der Häufigkeit der Anrufe unterscheidet sich der Weihnachtsabend laut dem Pannenfahrer nicht von anderen Tagen unter dem Jahr: "Meistens sind es zwei- bis fünfmal in der Nacht. Es gab auch schon Tage, an denen es Gott sei Dank nichts gab." Die meisten Gründe, warum die ÖAMTC-Mitglieder ihn an Weihnachten rufen, sind die leere Batterie, eine brennende Motorkontrollleuchte oder dass das Auto einfach nicht funktioniert. Dies sind das ganze Jahr über die meisten Probleme, zu denen er eilen muss.

Markus Schöpf ist auch an Weihnachten einsatzbereit, wenn ein Vorarlberger oder eine Vorarlbergerin eine Panne hat. ©VOL.AT/Schwärzler

Auto auf der Langlaufpiste

Doch auch von unzähligen kuriosen Fällen kann er berichten. "Von einem Auto, das auf einer Langlaufpiste steht, weil das Navi dahin geführt hat, bis zu einer Katze im Motorraum, ist alles dabei. Es gibt nichts, das es nicht gibt", erzählt von seinen langjährigen Erfahrungen beim ÖAMTC. Besonders viele Einsätze gebe es, wenn es einen Eissturz gibt: "Wenn es sehr kalt wird und zehn Zentimeter Schnee auf der Straße sind, dann sind alle ÖAMTC-Fahrer rund um die Uhr auf der Straße unterwegs. Dann gilt es nur zu hoffen, dass dies nicht an Weihnachten eintritt, damit er auch das eine oder andere Raclettepfännchen abbekommt.

(VOL.AT)

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