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Die Frau im Nebel - Kritik und Trailer zum Film

Der Thriller erzählt vom Polizisten Chang Hae-joon (Park Hae-il). Dieser ermittelt zu einem vermeintlichen Unfalltod und fühlt sich zur Witwe des Opfers, Song Seo-rae (Tang Wei), hingezogen. Chang Hae-joon verstrickt sich immer tiefer in den Fall. Bald gerät Song Seo-rae in den Fokus der Ermittlungen - und dem Polizisten fällt es schwer sich abzugrenzen.

Es ist eine Liebesgeschichte der etwas anderen Art, die Regisseur Park Chan-wook mit "Die Frau im Nebel" auf das Kinopublikum loslässt. Der südkoreanische Kultregisseur ("Oldboy") lässt einen aufstrebenden Ermittler sich ausgerechnet in eine Mordverdächtige verlieben, was nicht nur den Fall, sondern auch dessen Leben gehörig durchrüttelt. Wer bei der anspruchsvollen Handlung am Ball bleibt, wird belohnt. Ab Freitag im Kino.

Die Frau im Nebel - Kurzinhalt zum Film

Ein Kletterer liegt zerschmettert am Fuß einer Felswand. Unfall, Suizid oder Mord? Das ist die Frage, der sich Detektiv Jang Hae-jun (Park Hae-il) zu stellen hat. Rasch führen die Ermittlungen den von Schlaflosigkeit geplagten und stets mit Augentropfen ausgerüsteten Mann zur Frau des Toten: Song Seo-rae (Tang Wei). Sie ist Chinesin, entschuldigt sich für ihr mangelhaftes Koreanisch, das dann aber gar nicht so mangelhaft erscheint, und verdreht dem verheirateten Jang sofort den Kopf.

Songs abgestürzter Mann war Angestellter einer Einwanderungsbehörde und ermöglichte ihr die Einreise nach Südkorea, nachdem sie ihre Mutter auf deren Wunsch getötet hatte und folglich das Land verlassen musste. Kurz darauf waren sie verheiratet. Wie sich herausstellt, dürfte er sie aber geschlagen haben und drohte ihr mit der Abschiebung. Unter seinen Nägeln fanden die Ermittler am Tatort DNA von Song, die im Zuge eines Gerangels vor dessen von ihr herbeigeführtem Absturz dorthin gelangt sein könnte, so die These Jangs.

Die Ermittlungen schreiten zäh voran, ein Vorgesetzter macht Druck, sich doch Größerem zuzuwenden. Und so kommt es, dass Jang den Fall schweren Herzens zu den Akten legen muss und die sympathische wie mysteriöse Frau zu Recherchezwecken nun nicht länger nächtens beim Eisessen vor dem Fernseher beobachten kann. Da nun keine beruflichen Gründe mehr im Weg stehen, intensiviert sich die Beziehung der beiden - bis sich Jang nach einer folgenschweren Enthüllung genötigt sieht, den Kontakt zu Song abzubrechen. Sie soll den Ermittler aber noch länger beschäftigen.

Die Frau im Nebel - Die Kritik

Chan-wook verlangt seinem Publikum auf rund 140 Minuten so einiges ab. Einen großen Teil der Handlung muss man sich wie der Ermittler selbst zusammenstückeln. Die teils subtilen Hinweise, so mancher Zeitsprung und das fröhlich eingesetzte Spiel mit Vorstellung und Wirklichkeit erschweren die Angelegenheit. Wenn man hier aussteigt, bleibt aber immer noch gut platzierte Situationskomik, eine verspielte Kameraführung und Montage wie auch manch Rauferei.

Und da wäre natürlich noch die verbotene Beziehung der zwei Hauptfiguren - eine Liebesbeziehung, die ohne ein "Ich liebe dich" auskommt, die von Sehnsucht wie Misstrauen geprägt ist und von den Hauptdarstellern überzeugend mit Blicken und kleinen Gesten gespielt wird. Möge sich der Nebel für die zwei doch nur lichten.

(APA/Red)

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