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Die Faszination eines Aufbaus

Lustenau - Patrick Stöby schwitzt. Und das in seinem Urlaub. Er könnte es kühler haben, irgendwo an einem Wasser liegen, schwimmen, faulenzen.

„Aber doch nicht, wenn es um die Vorbereitung des Szene Open Air geht“, macht der junge Lustenauer klar. Seit 2002 ist Patrick Stöby Mitglied beim Verein Szene. Und wenn man das ist, gehört die Vorbereitung zum großen Open Air Festival am Alten Rhein dazu.

Zuerst beim Strom

„Ich bin ja nicht der Einzige, der für die reibungslose Abwicklung dieses Ereignisses extra Urlaub nimmt. Das machen 30 andere auch.“ Stöby erinnert sich noch genau an seinen ersten Einsatz für das Szene Open Air vor sechs Jahren. „Ich war im sogenannten Strom-Team, musste zusehen, dass alle Leitungen ordentlich gelegt wurden, die Anschlüsse passten.“ Geregnet habe es damals zeitweilig. Jetzt ist die Verantwortung des 28-Jährigen größer geworden. Er hat mehrere Leute „unter“ sich. „Und ich bin vielleicht nicht immer so freundlich, wenn wir am Arbeiten sind. Wie das halt so ist, wenn man unter Stress steht.“

Harte Tage warten

Patrick Stöby, der gelernte Servicetechniker in einer Bank- und Bürotechnikfirma, erfährt besonders in seinem heurigen Einsatz eine Genugtuung. „Weil man schönes Wetter angesagt hat. Das heißt: Es sollten pro Tag 5000 Besucher kommen. Und wenn dann alles klappt, dann weißt du wenigstens, wofür du hier arbeitest.“ Die Faszination sei für ihn der Aufbau von etwas, wovon viele Leute etwas haben. „Deswegen gefällt mir das Abbauen nach dem Festival ja auch viel weniger.“ Im Gegensatz zu einigen anderen Mitarbeitern des Festivals, nächtigt Patrick in den Tagen vor den Event zu Hause. „Denn wenn es einmal angefangen hat, bin ich drei Tage und drei Nächte hier.“

Bis Mittwoch fertig

Nur selten komme er dazu, die Musik richtig zu genießen. „Am ehesten am Nachmittag. Dann sitze ich schon mal gerne ins Gras, trinke ein Bier und höre zu.“ Die Tage des Festivals werden für alle Mitarbeiter sehr anstrengend. Da heißt es gute Laune bewahren und vollen Einsatz zeigen. Vorbei mit der Herrlichkeit ist es am Sonntag gegen Mittag. „Dann wird abgebaut. Bis Mittwoch müssen wir fertig sein. Erst danach kann ich mich im kurzen Resturlaub etwas erholen“, seufzt Patrick Stöby.

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