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Die fast vergessene Weihnachtskrippe

Noah, Valentin und Matea freuen sich auf`s Christkind
Noah, Valentin und Matea freuen sich auf`s Christkind
Weitere Bilder von der Weihnachtskrippe

Riefensberg. Seit 50 Jahren hat sie keiner mehr gesehen. Nicht einmal der Besitzer selbst. “Ich wusste wohl, dass sie existierte, aber für uns Kinder bedeuteten die Holzkisten auf dem Dachboden stets ein tabu”, sagt Manfred Dorn, auf dessen Dachboden die sechs Meter breite und zwei Meter tiefe Weihnachtskrippe ein einsames Dasein fristete. Dorns Eltern hatten sie von einem kinderlosen Paar, dessen Haus sie auf Leibrente kauften übernommen. Aufgestellt wurde sie danach nie mehr, denn dafür reichte der Platz nicht aus.

Unversehrt

Auf Initiative von Herbert Dorn, “ältere Leute sprachen mich immer wieder auf diese Krippe an”, so der Bürgermeister, wurde die Krippe hervorgeholt und siehe da -wie durch ein Wunder war alles noch völlig intakt. Weder Nässe noch Ungeziefer konnten dem vor ca. 80 Jahren entstandenen Juwel etwas anhaben. “Sogar den Umbau des Dachstuhls hat sie überstanden”, freut sich Besitzer Manfred Dorn, “und das obwohl sie tagelang dem Regen ausgesetzt war”. Drei Tage verbrachten Manfred, Josef und Peter Dorn mit dem Aufbau der Krippe in der Juppenwerkstatt in Riefensberg. “Ich hätte niemals gedacht, dass in den längst vergessenen Kisten so etwas Schönes zum Vorschein kommt”, zeigte sich Manfred Dorn erfreut. “Meine Mutter konnte sich erinnern, dass die Stube des alten Mannes, jeweils einen Monat vor Weihnachten für niemanden zugänglich war”, weiß Manfred Dorn aus Erzählungen, “da hörte man angeblich nur Klopfgeräusche und das Rattern der Nähmaschine”. Ältere Bürger aus Riefensberg können sich noch an die Krippe erinnern. Während der Weihnachtszeit soll das Haus der Bartlers besonders für Kinder ein ganz besonderer Anziehungspunkt gewesen sein und die Krippe hätte die ganze Stube ausgefüllt, wissen manche zu berichten.

Bis ins kleinste Detail

Detailgenau stellte der vor 47 Jahren verstorbene Erschaffer des Werkes, Franz Anton Fink (Bartlers), biblische Szenen wie “Maria Empfängnis”, “Christi Geburt” bis hin zur “Hochzeit zu Kanaa” dar. Ob der Erbauer für die Architektur der damaligen Bauten in Bethlehem und Nazareth Vorlagen hatte, oder ob alles seiner Fantasie entsprungen ist, bleibt ein Rätsel. Für die hügelige Landschaft wurden Stoffe aus alten Regenschirmen mit Leim und Sägemehl überzogen und grün eingefärbt. Die Palmen entstanden aus kleinen Ästen und Hühnerfedern. Erstaunlich auch die friedlichen Gesichter der Wachsfiguren und deren in mühevoller Kleinarbeit erstellten Kleider. “Die Krippe weckt viele Erinnerungen und alle Leute wollen sie sehen”, freut sich der Gemeindechef. Die Krippe kann in der Juppenwerkstatt an folgenden Tagen besichtigt werden: Montag, 28.12.2009 von 14-15 Uhr, Mittwoch, den 30.12.2009 von 18-19 Uhr und am Samstag, den 02. Jänner 2010 von 14-15 Uhr.

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