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Die Entdeckung der Sinne im Dunkeln

Die OJAD besucht das Haus Ingrüne des BSVV.
Die OJAD besucht das Haus Ingrüne des BSVV. ©OJAD
 Jugendliche und Mitarbeitende der Offenen Jugendarbeit Dornbirn erfahren wie es ist, mit einer Sehbeeinträchtigung zu leben.
OJAD

 

Dornbirn. Eine Jause im Dunkeln – wie sich das wohl anfühlt? Zu essen, ohne dabei etwas zu sehen, ist Alltag für blinde Menschen – für Sehende aber schwer vorstellbar. Mitarbeitende und Jugendliche der Offenen Jugendarbeit Dornbirn (OJAD) besuchten das Haus Ingrüne des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Vorarlberg (BSVV) um einmal zu erleben wie das ist, sich auf den Hörsinn, Fühlsinn und Geschmackssinn zu verlassen. „Es war eine sehr wichtige Erfahrung für uns“, betont Sedef Ahmedi von der OJAD. Sie hatte die Idee zum Projekt „Don’t See But Be Seen“ während ihrer Ausbildung zur diplomierten Jugendarbeiterin in Schloss Hofen. „Für mich war es wichtig, speziell im Bereich Inklusion und Teilhabe zu recherchieren. Ich wollte herauszufinden, welche Schwierigkeiten, Barrieren und Herausforderungen blinde oder sehbeeinträchtigte Menschen in unserer Gesellschaft haben“, begründet die Projektleiterin ihren Entschluss.

Mit dem BSVV als Kooperationspartner und deren Expertise ging vor wenigen Tagen die nächste Stufe des Projekts über die Bühne. Rund 80 Besucher, darunter viele Jugendliche, kamen zur groß angelegten Veranstaltung der OJAD bei der Arena am Rundfunkplatz 3. Bei verschiedenen Aktionen und einem Hindernisparcours mit verbundenen Augen galt es für Mutige, ihre Geschicklichkeit zu testen. Elias Milz, Mitarbeiter des BSVV, war zur Stelle mit guten Tipps – zusätzliche Informationen kamen direkt von einer Frau, die mit einer Sehbeeinträchtigung lebt. „Dass die OJAD dieses Projekt durchführt und die Jugendlichen für das Thema sensibilisiert, ist für uns sehr wertvoll”, freut sich Elias Milz. Ein weiterer Anreiz für die Teilnehmenden war, dass es auch etwas zu gewinnen gab. Die verdiente Stärkung danach kam für alle vom Grill, den Cihan An und Tommy Galido schon rechtzeitig angeworfen hatten.

Barrierefreier Jugendtreff

„Im Zuge der Vorbereitungen und bei unserer Veranstaltung wurden auch Vorurteile und Hemmschwellen abgebaut“, ist sich OJAD-Mitarbeiterin Martina Nachbaur sicher. Besonders hilfreich sei die Unterstützung des umfangreichen Projekts durch das Land Vorarlberg, erwähnt sie und ergänzt, dass im nächsten Schritt untersucht werde, „wie unsere eigenen Einrichtungen beschaffen sein sollten, um auch für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen barrierefrei zugänglich zu sein“. Gemeinsam mit Jugendlichen sollen nun Ideen erarbeitet werden, wie ein Jugendtreff als offener Ort der barrierefreien Begegnung beschaffen sein soll. ERH

 

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