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Die alte Hierarchie im Fußball

Nichts Neues, keine Überraschungen - und alle Afrikaner und Asiaten entweder schon zu Hause oder noch auf dem Heimweg. Es ist wie 1998 in Frankreich, das Duell im Viertelfinale heißt: Europa (6) gegen Südamerika (2).

Von “Störungen” wie sie bei der WM-Endrunde 2002 stattfanden, als sich mit Senegal, Südkorea und den USA Mannschaften aus drei anderen Kontinentalverbänden ins Viertelfinale schlichen, blieben Südamerika und Europa diesmal “verschont”. Hingegen können alle sechs in Deutschland versammelten Titelträger auch nach dem Achtelfinale noch Weltmeister werden. Aus dem Kreis der insgesamt sieben Weltmeister der bisher 17 WM-Endrunden hatte sich ja als einziger Uruguay bereits in der Qualifikation verabschiedet.

Die Vertreter Asiens, Afrikas und Nord- und Mittelamerikas sind diesmal die großen Verlierer. Mit Neuling Ukraine sowie Portugal sind Europa und Südamerika wieder unter sich – die alte Fußball-Hierarchie ist wiederhergestellt. Europa dominiert dabei wie zuletzt bei der WM 1998 in Frankreich im Verhältnis von 6:2. Nicht zuletzt wegen der Schiedsrichter, die zum Beispiel Australien mit einem lächerlichen Elfmerterpfiff gegen Italien aus dem Bewerb warfen oder ein Abseitstor von Brasilien gegen Ghana “übersahen”.

Besonders das Ende der afrikanischen WM-Träume nach Brasiliens Erfolg hat auf dem Schwarzen Kontinent vier Jahre vor der WM in Südafrika in Ghana für ein mediales Erdbeben gesorgt. Ernüchterung über die Schwächen der eigenen Mannschaften, Schiedsrichterschelte und sogar Verschwörungstheorien sorgen für Nebengeräusche. Die Reichen aus dem “Westen” würden dafür sorgen, dass die Unbestechlichen bei Teams aus Afrika besonders gründlich seien, lautete eine beliebte Theorie. “Es ist doch wohl nur natürlich, dass Ghana-Sympathisanten nach Entschuldigungen suchen und sie auch finden – einige gerechtfertigt, die anderen lachhaft”, sagte ein Reporter des südafrikanischen “Star”.

Fußball-WM: Viertelfinale

Freitag, 30.06.2006:
Deutschland – Argentinien: 17:00, Berlin
Italien – Ukraine: 21:00, Hamburg

Samstag, 01.07.2006:
England – Portugal: 17:00, Gelsenkirchen
Brasilien – Frankreich: 21:00, Frankfurt/Main

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