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Die Akutpsychiatrie im Mittelpunkt

Gut besuchter Akutpsychiatrie-Kongress.
Gut besuchter Akutpsychiatrie-Kongress. ©Dietmar Mathis/Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsges.m.b.H.
„Rankweiler Tage der Akutpsychiatrie“ - zum zweiten Mal im LKH Rankweil.

Nach dem letztjährigen Erfolg hat Chefarzt Prim. Dr. Di Pauli, Leiter der Abteilung für Erwachsenenpsychiatrie des Landeskrankenhauses Rankweil, gemeinsam mit seinem Team wieder den Kongress organisiert. Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse in der Akutpsychiatrie, wichtige Fragestellungen sowie psychiatrische Leistungen und aktuelle Herausforderungen wurden thematisiert und diskutiert. Die erforderlichen inhaltlichen Impulse steuerten kompetente Vortragende bei. In den unterschiedlichen Workshops beschäftigten sich die 130 Teilnehmenden unter anderem mit der multiprofessionellen Zusammenarbeit in der (Sozial-)Psychiatrie.

Gesundheitslandesrat Dr. Christian Bernhard eröffnete die Veranstaltung mit den Worten: „Das Land Vorarlberg ist in der Akutpsychiatrie wie, auch in der sozialpsychiatrischen Versorgung außerhalb des Akutkrankenhauses, sehr gut aufgestellt. Mit dem Psychiatriekonzept 2015-2025 hat sich das Land die Aufgabe gestellt, psychisch Erkrankten passgenaue Hilfe und Behandlung zukommen zu lassen. Die Rankweiler Tage der Akutpsychiatrie bieten die Möglichkeit, wissenschaftliche Erkenntnisse und wichtige Fragestellungen zu aktuellen Herausforderungen zu thematisieren und zu diskutieren. Der Umgang mit psychosozialen Krisen kann nur im Zusammenspiel mehrerer Institutionen und Professionen erfolgreich bewältigt werden. Dazu ist die Vernetzung aller Systeme notwendig. Ich danke den Verantwortlichen, allen voran Dr. Jan Di Pauli, für die Organisation und den idealen Rahmen für diesen vernetzungswirksamen Austausch.“

Prim. Dr. Di Pauli, Chefarzt am LKH Rankweil, und seinem Team ist es einmal mehr gelungen, neben Top-Referentinnen und Referenten aus den eigenen Reihen auch Koryphäen aus Österreich und Deutschland für Vorträge und Workshops zu gewinnen: beispielsweise Prim. Dr. Michael Willis vom Krankenhaus Maria Ebene, Dr. med. MSc Sarah Kayser von der Universität Mainz, Mag.a. MSc Joy Ladurner von der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) und Mag.a Sonja Hörmanseder von der Krisenhilfe Oberösterreich. In den Vorträgen und Workshops wurden unterschiedliche Therapiemethoden ebenso behandelt wie aktuelle Fachthemen und Fragestellungen aus der Psychiatrie. Ein zentrales Kongressthema war der Umgang mit psychosozialen Krisen, die nur im Zusammenspiel mehrerer Institutionen und Professionen erfolgreich be­wältigbar sind. „Ziel war es auch, einen idealen Rahmen zu bieten, um unterschiedliche Modelle der Krisenversorgung zu studieren und gegebenenfalls auf Vorarlberg zu übertragen“, betont Chefarzt Prim. Dr. Di Pauli seine Motivation. „Das LKH Rankweil konnte sich zudem wirksam nach außen präsentieren“.

Von der Akutpsychiatrie und Substanzkonsum über Deeskalation bis zur Krisenhilfe

„Gerade in der Akutpsychiatrie ist es immens wichtig, über die Wirkung verschiedenster psy­chotroper Substanzen Bescheid zu wissen,“ hebt Prim. Dr. Michael Willis hervor. Und fokussierte sich auf das Erkennen und die klinische Einschätzung von Intoxikationen und Entzugssym­ptomen der gängigsten Drogen. Vor allem die Intoxikation mit neuen psychoaktiven Substanzen stellt für viele Kliniker eine große Herausforderung dar. Die Behandlung klinischer Fallbeispiele soll das Erkennen von Intoxikationen mit diesen neu­en Substanzen in Zukunft erleichtern. Im Deeskalationsworkshop wurde auf den Umgang mit schwierigen Patienten eingegangen und passende Strategien erarbeitet. Die Teilnehmer konnten erfahren, welche Grundhaltungen es im Umgang mit Aggressionen benötigt, sodass es nicht zur Eskalation kommt. Im Beitrag „Krisenhilfe“ wurde der Aufbau eines psychosozialen Dienstes in Vorarlberg eingehend präsentiert, besprochen und vorangetrieben.

Psychiatrie in Vorarlberg vorbildhaft – Zusammenarbeit funktioniert gut

Die Psychiatrie in Vorarlberg ist aufgrund der multiprofessionellen Zusammenarbeit und der Verzahnung zwischen Krankenhaus und ambulanter Versorgung optimal aufgestellt. Einen bedeutenden Meilenstein hat das Land mit dem 2014 präsentierten Vorarlberger Psychiatriekonzept 2015 bis 2025 gesetzt. Die innovative Strategie wurde gemeinsam mit Betroffenen, Angehörigen und Leistungsanbietern unter Federführung des Landes entwickelt, mit dem Ziel, psychisch erkrankten Menschen leichter und wohnortnah zu einer passgenauen Hilfe und Behandlung zu verhelfen. Einen wichtigen Schritt setzte das Land durch die Inbetriebnahme der sozialpsychiatrischen Dienste in allen Bezirken. Darauf aufbauend wird nun das nächste Entwicklungsprojekt, die Einrichtung eines Not- und Krisendienstes ausgearbeitet. Die Tagung wird dazu interessante Impulse liefern.

LKH Rankweil: Behandlung aller Krankheitsbilder in allen Altersgruppen

Zentrale Stärke der Abteilungen für Psychiatrie am LKH Rankweil ist deren breite fachliche Expertise. Es werden alle Krankheitsbilder in allen Altersgruppen behandelt. Entsprechend vielfältig ist das profunde Ausbildungsangebot mit Akutpsychiatrie, Sozialpsychiatrie, Forensik und Gerontopsychiatrie sowie auch Kinder- und Jugendpsychiatrie, was das Landeskrankenhaus Rankweil auch zu einem attraktiven Arbeitsplatz für Jungmediziner macht.

Quelle: Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsges.m.b.H./Marosi-Kuster

Ehrengäste und Referenten.
Ehrengäste und Referenten. ©Dietmar Mathis/Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsges.m.b.H.
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