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Deutschland siegt gegen Polen

Deutschland zitterte, doch Oliver Neuville erlöste den WM-Gastgeber in der Nachspielzeit. Deutschland steht nach dem 1:0 gegen Polen praktisch als Aufsteiger ins Achtelfinale der WM fest.  

Mit seinem Treffer zum 1:0-Sieg gegen Polen stieß der eingewechselte Stürmer von Borussia Mönchengladbach in der 91. Minute die Tür zum Achtelfinale weit auf. Dank einer starken Schlussoffensive gewann die Mannschaft von Jürgen Klinsmann am Mittwochabend in Dortmund auch das zweite Spiel der Gruppe A und ist schon vor dem abschließenden Match am Dienstag (16.00) gegen Ecuador so gut wie durch. Die Polen, in der Qualifikation gegen Österreich zweimal erfolgreich, müssen dagegen wohl schon die Heimreise planen.

90 Minuten lang hielt der Abwehrriegel der Polen, die mit dem Rücken zur Wand standen. Doch nach dem Ausschluss von Radoslav Sobolewski (75.), der nach Foul an Klose mit Gelb-Rot vom Platz musste, wurde der Druck der Deutschen immer stärker. Nach zwei Lattentreffern in der 90. Minute durch Miroslav Klose per Kopf und Michael Ballack im Nachschuss war wenige Sekunden vor dem Abpfiff der eingewechselte Neuville nach Pass des ebenfalls eingewechselten David Odonkor zur Stelle und stürzte ganz Deutschland in einen Freudentaumel. Daran konnte auch nichts ändern, dass in der Dortmunder Innenstadt erstmals bei dieser WM die Polizei gegen Randalierer vorgehen musste.

Deutschland war mit einer beeindruckenden Bilanz in die brisante Partie gegen die Nachbarn gegangen. In Dortmund war die DFB-Auswahl in 14 Spielen noch ohne Niederlage und baute die Serie auf 15 aus (11 Siege, 4 Niederlagen), ebenso die Bilanz gegen Polen, die auch im 14. Spiel gegen eine deutsche Nationalmannschaft noch ohne Sieg (13 Niederlagen, 1 Remis) sind.

Doch die Polen, nach dem 0:2 am ersten WM-Tag gegen Ecuador schon unter Zugzwang, setzten den Heimischen vor 65.000 Zuschauern kräftig zu. Der in der Heimat in heftige Kritik geratene Teamchef Pawel Janas veränderte seine Mannschaft an zwei Positionen, Austria-Legionär Arek Radomski war im zentralen Mittelfeld aber neuerlich dabei. Und die Polen waren, obwohl wieder nur mit einer echten Spitze, nicht wieder zu erkennen. Sie gingen aggressiv zu Werke, attackierten früh und zwangen den Deutschen ein körperbetontes und temporeiches Spiel auf.

Auch mit Spielmacher Michael Ballack, dessen Wadenverletzung abgeklungen ist, taten sich die Deutschen schwer, die polnische Defensive zu knacken. Und bei den wenigen, aber hochkarätigen Chancen war das Sturm-Duo Miroslav Klose-Lukas Podolski nicht so effizient wie noch fünf Tage davor.

Allein in der ersten Hälfte vergaben die beiden, in Polen geborenen Angreifer vier beste Chancen. Klose, zum Auftakt noch zweifacher Torschütze, scheiterte in der 10. Minute an Torhüter Boruc und vergab in der 21. Minute per Kopf allein stehend aus kurzer Distanz. Podloski machte es in der 35. Minute und der Nachspielzeit der ersten Hälfte nicht besser.

Nach der Pause ein unverändertes Bild. Die gute polnische Abwehrarbeit machte den Deutschen das Leben schwer. Die Polen machten dicht, konnten aber offensiv kaum Akzente setzen und blieben in 90 Minuten ohne nennenswerte Torchance.

Nach dem Ausschluss von Sobolewski setzten die Deutschen mit einem Mann mehr auf dem Platz zu einer starken Schlussoffensive an. Klose per Kopf (76.), Lahm und Neuville (jeweils 80.) konnten den starken Torhüter Boruc nicht bezwingen, mit dem Doppel-Lattentreffer durch Klose und Ballack schien der Sieg vorbei. Ehe Neuville die deutschen Fans doch noch erlöste.

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