Lange Geschichte
Erste Hinweise auf den Mosttorkel an der Reichsstraße finden sich in einem Protokoll einer Gemeindeausschusssitzung aus dem Jahre 1868. Damals wurde die Gemeinde mit dem Wiederaufbau eines nach einem Brand zerstörten Torkels beauftragt. Nomineller Eigentümer von diesem wurde seinerzeit der Illbaufonds. Im Jahre 1906 kam es zum Verkauf des Torkels an eine neu gebildete Genossenschaft namens „Torkel-Interessentschaft“ unter Obmann Michael Böckle.
Der Mosttorkel in der Reichsstraße ist heute der einzig noch Verbliebene von ursprünglich mindestens vier Torkeln in Altenstadt. Im Jahre 1917 wurden hier nicht weniger als 300.000 Liter Obstsaft gepresst. Gemostet wurde von Anfang September bis weit in den Herbst hinein und das von früh morgens bis weit in die Nacht, teilweise sogar bis nach Mitternacht.
Auch die Herstellung der sogenannten „Löre“ war damals üblich. Dabei wurde der bereits gepresste Trester noch einmal gemahlen, mit Wasser vermischt und ein weiteres Mal gepresst. Es entstand ein wässrigerer Most – die Löre. Diese wurde dann vor allem bei der Feldarbeit getrunken.
Die letzten Moster im Torkel waren Josef Schöch, der die Pacht des Torkels beinahe 50 Jahre lang innehatte und als Letzter bis zur Saison 2014 Luis Ludescher. Die Stadt Feldkirch setzte sich in den folgenden Jahren für die Übernahme des Mosttorkels ein und trieb die verbliebenen Miteigentümer auf, um den Torkel offiziell zu erwerben.
Der Verein entsteht
Im Jahr 2022 hat sich dann eine Gruppe Interessierter zusammengefunden, um eine Gemeinschaft zum Erhalt des Torkels zu gründen. Im Herbst 2022 fand schließlich die Gründungsversammlung statt. Der Verein „Mosterei Torkel Altenstadt“ war geboren. Die Gründungsmitglieder Stefan Schwab, Kurt Mayer und Lothar Mähr unter Gründungsobmann Matthias C. Köchle verloren keine Zeit und erstellten ein Konzept zur Renovierung des Torkels und der Presse, sowie zur Wiederaufnahme eines Mostereibetriebs im Herbst 2023, welches der Stadt Feldkirch vorgelegt wurde.
Auch eine Informationsveranstaltung für Interessierte wurde im März dieses Jahres durchgeführt, bei der über 60 Interessierte teilnahmen. Dies ist wohl ein klares Indiz dafür, dass die Mostgewinnung im Land wieder an Fahrt aufnimmt. Der Verein konnte sich glücklicherweise mit der Stadt Feldkirch einigen und als Mieter in den Torkel einziehen.
Im weiteren Verlauf meldeten sich schnell neue Vereinsmitglieder und so zählt der Verein bis jetzt um die 20 engagierte Moster und Mosterinnen. Sie stammen nicht nur aus Altenstadt, sondern aus den unterschiedlichsten Ortschaften. Ein wichtiger, erster Schritt war das Ausräumen der Räumlichkeiten, um eine umfassende Sanierung der alten Holzstruktur zu ermöglichen.
Die nächsten Schritte, um den Betrieb im Herbst dieses Jahres wieder aufnehmen zu können, sind unter anderem die vollständige Revision der Mostpresse inkl. aller hydraulischen Teile. Zudem braucht es auch eine Sichtung und Desinfektion der zum Mosten benötigten Utensilien, wie Pressroste, Fässer und Schläuche.
Für Interesse am Verein oder weitergehende Informationen über den Mostereibetrieb selber steht Obmann Matthias Köchle unter matthias@koechle.com oder 0676/9701634 gerne zur Verfügung.
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