Lustenau. Wer schon immer in einen Imkeranzug schlüpfen und Bienenvölker hautnah erleben wollte, hatte letzten Sonntag in Lustenau Gelegenheit dazu. Im Rahmen der Umweltwoche Vorarlberg wurde zum „Tag des offenen Bienenstocks“ geladen. Alle Fragen rund um das Bienenvolk beantworteten Martin Alfare und Marlene Ratz an zwei Standorten. Bei Sonnenschein und Honigbrot wurden die fleißigen Insekten beobachtet und die Herstellung des süßen Goldes näher unter die Lupe genommen.
Imken als Hobby
Seit fünf Jahren beherbergt Martin Alfare tausende Bienen in seinen Garten in der Forststraße. „Ich habe mit meiner Tochter ein gemeinsames Hobby gesucht“, erinnert sich Alfare zurück. Aus dem kleinen Hobby ist mittlerweile eine große Heimstätte für die Honigerzeuger geworden. In einem einzigen Bienenstock befinden sich 20.000 bis 60.000 Bienen. In Alfrares Holzhütte summen 14 dieser Völker. In Österreich allein gibt es 700 Arten von Bienen. „Nur zwei davon produzieren Honig“, erklärt der Experte. „Wir züchten die Carnica.“
Vom Stock ins Glas
Und bis der Honig entsteht legt die Biene ordentlich Meter zurück: Für das Sammeln von drei Gramm Nektar, welcher letztendlich zirka ein Gramm Honig ergibt, müssen die Bienen durchschnittlich 100 Mal ausfliegen und dabei rund 150.000 Blüten besuchen. „Für die Reifung ist vor allem entscheidend, dass dem Honig das Wasser entzogen wird“, erklärt Alfare. Dies erreiche die Bienen dadurch, dass sie den Honig an freien Stellen im Bienenstock zum „Trocknen“ aufhängen.
Freud’ und Leid der Biene
In Lustenau gibt es 45 aktive Imker. „Die Beschäftigung mit Bienen rührt in erster Linie von der Freude und Begeisterung für das Leben und Tun dieser spannenden Insekten“, lässt der Veranstalter wissen. Aber natürlich seien es auch die „Früchte“ des Umgangs mit Bienen die von besonderem Interesse sind. „Honig nimmt dabei zweifellos den größten Anteil des Interesses ein.“ Alfares Team stellte dabei weitere Bienenprodukte wie Wachs, Propolis, Pollen, Gelée Royal und Bienengift vor.
Vergangenes Jahr waren auch die Ländle-Imker vom großen Bienensterben betroffen. Dabei verendeten im Frühjahr die Hälfte der Bienenvölker in ganz Vorarlberg. „Unsere Aufgabe ist es nun den summenden Honiglieferanten unter die Flügel zu greifen und den Fortbestand zu sichern“, so Alfare abschließend. BIN.
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