"Der schlimmste Mensch der Welt", aber die beste Schauspielerin: In Cannes wurde Renate Reinsve für ihre Hauptrolle im gleichnamigen Film von Joachim Trier mit dem Preis für die beste Darstellerin bedacht. Die 34-jährige Norwegerin ist der unbestrittene Mittelpunkt des Films als Julie - eine junge Frau, die nicht recht weiß, was sie will. Und die damit als Porträt einer ganzen Generation gelesen werden kann. Ab Donnerstag im Kino.
Der schlimmste Mensch der Welt - Kurzinhalt zum Film
Alle Möglichkeiten stehen der hochbegabten jungen Julie offen. Doch sie hängt zunächst ein Medizin-, dann ein Psychologiestudium an den Nagel, um Fotografin und Autorin zu werden und schließlich als Verkäuferin in einer Buchhandlung zu landen. Auch ihre wechselnden Beziehungen bringt sie früher oder später an den Rand der Verzweiflung. Egal, wie verständnisvoll sich die Männer verhalten: Es ist nicht recht. Der rund 15 Jahre ältere Comiczeichner Aksel (Anders Danielsen Lie) wäre gerne die Liebe ihres Lebens - doch da verliebt sich Partycrasherin Julie auf einem Hochzeitsfest von wildfremden Leuten in den jüngeren Elvind (Herbert Nordrum) und wechselt den Partner. Als Aksel an Krebs erkrankt, stellt sich wieder einmal die Frage, ob die getroffene Entscheidung die richtige war.
Der schlimmste Mensch der Welt - Die Kritik
Der in Kopenhagen geborene Norweger Joachim Trier (48) hat im Schlussteil seiner "Oslo-Trilogie" (nach "Auf Anfang" und "Oslo, 31. August") ein stimmiges Generationenporträt der Millennials geschaffen. Auf der Suche nach einem freien und glücklichen Leben ist die selbstbewusste Protagonistin entschlossen, sich nicht mit der zweitbesten Option zufriedenzugeben und ist am Ende verloren zwischen allen sich bietenden Möglichkeiten. Erzählt wird dieser Selbstfindungstrip durchaus leichtfüßig und mit einigen netten dramaturgischen und technischen Kniffen im mehrfachen Wechsel der Genres. Mal steht die ganze Welt einen Tag lang still, um unbemerkt von einem Mann zum anderen zu wechseln, mal verändert sich die Welt nach Einnahme von Drogen in erstaunlicher Art und Weise.
Er habe schon immer einen Liebesfilm drehen wollen, der sich auf die Ambivalenz der Gefühle einlasse, erzählt der Regisseur. Schließlich bringe die Liebe ja alles in Unordnung. Für Julie bedeutet das, dass sie ihrem Geliebten mit größter Überzeugungskraft versichert: "Ich liebe Dich." Um im nächsten Moment mit großen, erstaunten Augen hinzuzufügen: "Aber ich liebe Dich auch nicht."
(APA/Red)
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