Die aus Nenzing stammende Künstlerin Silke Maier-Gamauf im Portrait:
Nenzing ist deine Heimat, Wien dein Lebensmittelpunkt. Stimmt das so für dich? Was verbindet dich noch mit Vorarlberg?
Silke Maier-Gamauf: Ich bin in der glücklichen Position zwei sehr vertraute und gänzlich unterschiedliche Orte als Zuhause nennen zu können. In Zeiten von Migration und Fluchtbewegungen fühle ich mich mit einem österreichischen EU-Reisepass, in einem Land der Rechtstaatlichkeit privilegiert. Durch die mutwillige Zerstörung einer unserer temporären Arbeiten im öffentlichen Raum wurde mir verstärkt bewusst, dass freie Meinungsäußerung und künstlerischer Ausdruck auch bei uns keine Selbstverständlichkeiten darstellen.
In Nenzing bin ich aufgewachsen und sozialisiert worden – das unbeobachtete und eigenständige Herumstreifen in der Natur hat mich geprägt. In Bewegung, am liebsten bei Bergtouren, Schitouren und beim Klettern kann ich gut denken und mich super entspannen – für mich ist dies das perfekte Wechselspiel von sich Einlassen in das, was im Moment ist und gleichzeitig wird es möglich eine klärende Distanz zum Alltag zu bekommen. Jetzt ist mein Lebens- und Arbeitsmittelpunkt Wien, wo ich von meinem Atelier bei schönem Wetter über die Dächer Wiens bis zu den Ausläufern der Alpen, dem Schneeberg sehe. Zuhause, das ist am allermeisten mit Menschen, die mir nahe stehen, verbunden.
Wie hat sich dein künstlerischer Weg entwickelt?
Silke Maier-Gamauf: Vom gestalterischen Blickwinkel hat das Studium der Malerei meinen künstlerischen Ausdruck stark beeinflusst, sodass das Malerische jetzt in den Fotografien zu erkennen ist und das Grafische oft über Tonaufnahmen in Objekten und Zeichnungen sein Pendant findet. Seit der Geburt der Kinder hat sich meine Arbeitsweise stark zur Fotografie hin entwickelt, weil Arbeitsabläufe einfacher unterbrochen und wieder aufgenommen werden können. Ein wichtiger Schritt in meiner künstlerischen Entwicklung ist die Zusammenarbeit mit Romana Hagyo. Seit 2014 arbeiten wir hauptsächlich mit gemeinsamer Autorinnenschaft an künstlerischen Projekten, die das Verhältnis zwischen Raum und Geschlecht* fokussieren.
Silke Maier-Gamauf und Romana Hagyo (https://hagyo-maiergamauf.org) arbeiten seit 2014 mit gemeinsamer Autorinnenschaft an künstlerischen Projekten, die das Verhältnis zwischen Raum und Geschlecht* fokussieren, beispielsweise Straßenballade, Dress Properly, Test.Test.Liegen und Sofa-Stoff.
Silke Maier-Gamauf hat an der Akademie der Bildenden Künste Wien und am Central St. Martins College of Art and Design London studiert. Sie hatte Stipendien in Pagliano (IT) und Montreal (CA). Sie ist auch kuratorisch tätig, beispielsweise für Ausstellungen im Architekturforum Linz, der Notgalerie Wien und der Artenne in Nenzing.
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