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Der Rasendoktor sagt dem Reichshofstadion Adieu

©Luggi Knobel
Der 54-jährige Viktor Karnitschnig hört als Platzwart bei Austria Lustenau auf und kümmert sich um die Spielfelder auf der Dornbirner Birkenwiese

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Fußball Erstligist Austria Lustenau braucht ab Oktober dieses Jahres einen neuen Platzwart. Der „Rasendoktor“ Viktor Karnitschnig und die Grün-Weißen gehen getrennte Wege. Schon zum zweiten Mal verlässt der 54-Jährige seinen „Lieblingsklub“ und wechselt auf die Dornbirner Birkenwiese und wird dort neuer Platzwart. „Mir tut es verdammt weh. Ich habe fast mein ganzes Leben im Reichshofstadion verbracht. Das Gesamtpaket als Platzwart in Lustenau ist viel zu groß und ich kann das nicht mehr bewältigen. Ich bin am Limit, es ist zu viel geworden“, sagt „Noch“-Austria Lustenau Platzwart Viktor Karnitschnig zu seinen Beweggründen zwecks Kündigung. Schon in den Jahren 1997 bis 2000 zu den sportlich glorreichen Zeiten war Viktor Karnitschnig Platzwart im Reichshofstadion und hat von Beginn an am Umbau des Hauptspielfeld in Lustenau mitgearbeitet und kennt jedes „Loch“ und jedes „Röhrle“. In den letzten vier Jahren (2012-2016) war er wieder der Rasendoktor bei der Austria. Für Karnitschnig liegt es sowieso auf der Hand, dass dieser Beruf als Platzwart nicht die Wertschätzung im normalen Umfang von allen Beteiligten erhält. Sieben Spielfelder umfasst das Reichshofstadion und auch täglich müssen zwölf Kabinen gereinigt werden. Die Plätze sind seit seiner Ära in einem Topzustand, erst vor kurzem hat er sämtliche Spielfelder selber generalsaniert. Sieben Jahre Platzwart bei der Austria, 16 Saisonen selber vom Nachwuchs bis zur Kampfmannschaft gespielt, zwölf Jahre Nachwuchstrainer und acht Jahre Coach vom Austria Lustenau 1b, er ist ein Austrianer von A bis Z und vor allem mit viel Herz. Dennoch wird er ab Oktober der Austria Lustenau fehlen und das Reichshofstadion muss ein anderer „Platzliebhaber“ pflegen und hegen. „Ich bemühe jeden Tag und Nacht das Beste herauszuholen. Die Plätze sind mein Hab und Gut und ich bin mit Leib und Seele bei der Arbeit.“ Den Lohn erhält er für seine Tätigkeit als Platzwart im Reichshofstadion von der Marktgemeinde Lustenau, allerdings ohne Zulagen.

Viktor Karnitschnig muss die ganzen vielen Arbeiten alleine machen. Täglich ist er zwischen vierzehn und sechzehn Stunden mit Arbeiten im Reichshofstadion dran. Jährlich hat er 900 Überstunden, aber diese werden nicht vergütet. Mit speziellen Kursen über die richtige Gestaltung von Sportspielfeldern hat er sich beim deutschen Fußballbund auf Eigeninitiative selber das neueste Know how zurecht gelegt.

Stadion Birkenwiese wird sein neues Zuhause

Ab Oktober ist das Stadion Birkenwiese für Viktor Karnitschnig das neue „Zuhause“. „Ich will in Dornbirn mit guten Leistungen die Plätze im Stadion Birkenwiese auf einen Topzustand bringen, daran wird sich nichts ändern.“

Hochachtung sprach Viktor Karnitschnig für Austria Lustenau Trainer Lassaad Chabbi aus: “Er hat immer gefragt ob die Plätze bespielbar sind oder nicht oder was die beste Lösung ist zum Trainieren. Ein Vorbild in allen Belangen

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