Nicht Täter, nicht Opfer, sondern Alltagsheld: "Der Passfälscher" erzählt eine etwas andere Lebensgeschichte im Zweiten Weltkrieg. Doch hätte das Drama um einen jüdischen Überlebenskünstler mehr Tiefe verdient. Ab Freitag im Kino.
Der Passfälscher - Kurzinhalt zum Film
"Gute Fälschungen sind wie kleine Kunstwerke." Der jüdische Grafiker Cioma Schönhaus ist stolz auf sein Talent, Pässe zu fälschen. Dies hilft dem jungen Mann, die Schrecken des Zweiten Weltkriegs zu überleben. Durch seine Fälschungen verhilft er außerdem zahlreichen Verfolgten zur Flucht aus Berlin. Das Drama "Der Passfälscher" erzählt Schönhaus' außergewöhnliche Geschichte.
Der Film von Autorin und Regisseurin Maggie Peren ("Die Farbe des Ozeans") basiert auf der Autobiografie des 2015 im Alter von 92 Jahren gestorbenen Protagonisten, dessen Enkel im Film eine kleine Statistenrolle spielt. Der Streifen zeigt, wie sich Cioma (Louis Hofmann) und sein bester Freund Det (Jonathan Berlin) als Soldaten auf Heimaturlaub ausgeben, in edlen Restaurants essen und sich völlig frei bewegen - immer unter der Gefahr, entdeckt und ermordet zu werden. Doch der lebensfrohe Cioma, dessen Eltern deportiert wurden, lässt sich von den Nazis nicht einschüchtern.
Der Passfälscher - Die Kritik
"Er hatte die Gabe, glücklich zu sein und die Angst vor dem Regime zu nutzen und damit zu spielen. Er war einfach wahnsinnig clever, schnell im Kopf und sozial extrem intelligent", sagt Hofmann ("Dark") über Schönhaus.
Das mit zwei Stunden etwas langatmig geratene Drama konzentriert sich auf die Lebenslust und Chuzpe des Überlebenskünstlers. Die Bomben und Massenmorde, und damit auch die ständige Gefahr für Schönhaus, spart Peren aus. "Der Film ist einfach sehr klar aus den Augen von Cioma erzählt. Cioma hat den Nazis keine Plattform gegeben, also wir auch nicht", erklärt Hofmann. Diese eindimensionale Sichtweise nimmt dem Streifen allerdings die Spannung und lässt den überaus spannenden Charakter letztlich eher blass erscheinen.
(APA/Red)
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