Er konzipierte die Kinderstadt, die 1995 zum ersten Mal in Vorarlberg stattfand und heute um 10 Uhr zum achten Mal ihre Pforten öffnet. Der gebürtige Südtiroler studierte Philosophie in Innsbruck und in Wien. Für seine Doktorarbeit verbrachte er ein Jahr in Florenz. Bereits während des Studiums war er im Sozialbereich tätig und betreute Jugendliche in einer Wohngemeinschaft. Zu Beginn seines Berufslebens setzte er sich mit Belangen von Kindern in ihrer Freizeit und ihren Lebensräumen auseinander. Für das Entstehen der Kinderstadt waren von ihm konzipierte Themenwochen ausschlaggebend. Dabei lebten Kinder unter anderem eine Woche lang wie zu Zeiten des Mittelalters. “Bis dahin hat es aber nichts gegeben, das dem gesellschaftlichen System, in dem die Kinder leben, gleichkommt”, sagt Stürz. Im Gespräch mit Erwachsenen und Kindern entwickelte er daher die Strukturen der Kinderstadt. “Ich wollte für und mit den Kindern etwas auf die Beine stellen, das ihnen Mut macht. Sie sollten das System verstehen, eingreifen und es auch verändern können”, erklärt der Sozialpädagoge.
Probleme sind Chancen
1988 zog Karl Stürz nach Vorarlberg, wo er zuerst im Jugendhaus Graf Hugo arbeitete. Seit 1993 ist er beim Institut für Sozialdienste beschäftigt. Neben Schulsozialarbeit an der HS Lustenau leistet er Siedlungsarbeit und Erziehungsunterstützung. “In schwierigen Situationen sehe ich keine mögliche Gefahr, sondern eine mögliche positive Veränderung, eine Chance zur Klärung”, sagt Stürz.
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