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Der neue Bahnhofsvorplatz in Lochau erhält mehr Grünflächen als eingereicht

Die Arbeiten am neuen Vorplatz beim Lochauer Bahnhof laufen auf Hochtouren
Die Arbeiten am neuen Vorplatz beim Lochauer Bahnhof laufen auf Hochtouren ©Gemeinde Lochau / MD
Die im Herbst 2023 begonnenen Arbeiten zur Umgestaltung des Lochauer Bahnhofsvorplatzes gehen gut voran.
Die Arbeiten am neuen Vorplatz beim Lochauer Bahnhof laufen auf Hochtouren

Mit einer Gesamtfläche von circa 2800 Quadratmetern, samt den teilweise neu überdachten Zugängen, wird auch der Bereich rund um die Bushaltestelle sowie die umliegenden Parkflächen neugestaltet und strukturiert.

Wesentliches Ziel ist es, den Verkehrsfluss sicherheitstechnisch so zu regeln, dass Fußgänger, Radfahrer, Busse und sonstige Verkehrsteilnehmer räumlich besser voneinander getrennt werden. Die Zufahrten werden neu geregelt, Fußgänger und Radfahrer besser geschützt. Ein Schutz gegen Witterungseinflüsse wird eine teilweise Überdachung des Fußweges von den Parkplätzen zur Bahnunterführung bieten. Auch der nicht barrierefreie Kiesplatz wird Geschichte sein.

Der Versiegelung von Grünflächen entgegenwirken

Als Aufwertung hinsichtlich des ersten Planes sieht das adaptierte Projekt jetzt mehr Grünflächen für die Neupflanzung von Bäumen, Sträuchern und Hecken vor. Ursprünglich waren mehrere Bäume, die lediglich einen Baumschutz in Form runder Metallplatten am Grund erhalten sollten, vorgesehen. Jetzt werden jedoch die Grünflächen großzügiger dimensioniert und gemischt bepflanzt. Diese Maßnahme trägt dazu bei, der Versiegelung von Grünflächen entgegenzuwirken bzw. wieder mehr Grünflächen zu schaffen. Eine hohe Versiegelung von Grünflächen könnte zu einer Verringerung der Biodiversität, zur Zerstörung von Lebensräumen für Pflanzen und Tiere sowie zu Problemen mit der Regenwasserversickerung führen.

Barrierefreier Zugang

Der durchgängig befestigte Untergrund des Bahnhofvorplatzes ermöglicht künftig auch Menschen im Rollstuhl, mit Kinderwagen oder Trolleys eine barrierefreie Nutzung. Weiterhin sind in diesem Bereich rund 110 offene Fahrradabstellplätze sowie 15 Stellplätze für einspurige Fahrzeuge vorgesehen. Im Einmündungsbereich des Kreisverkehrs werden drei Stellplätze für den Bring- und Holverkehr angeordnet. Die Behindertenstellplätze befinden sich beim bestehenden Park & Ride Parkplatz.

Um mehr Menschen dazu anzuregen, auf Öffis umzusteigen, wird es eine neue, überdachte Bushaltestelle mit mehr Abstellfläche für die Busse sowie einen „Park & Ride“-Bereich, Behindertenparkplätze, 76 Fahrradabstellplätze, 20 Fahrradboxen für insgesamt 40 Fahrräder einen Taxi-Warteplatz, ausreichend Parkplätze sowie insgesamt ein attraktiveres Erscheinungsbild geben. Zusätzlich zu den 20 Fahrradboxen ist Platz für weitere 10 Boxen vorgesehen, die bei Bedarf ausgebaut werden können. Dieser Reserveplatz ist vorerst für Lastenräder vorgesehen.

Die aktuellen Kosten belaufen sich auf knapp 2,6 Mio. Euro. Finanziert wird dies zur Hälfte von den ÖBB (Bauträger), ein Viertel übernimmt das Land Vorarlberg. Die Gemeinde Lochau hat die restlichen 25 %, also circa 650.000,- Euro, aufzubringen.

Kleiner Rückblick in die Lochauer Eisenbahn-Geschichte

30. Juni 1872: Der erste Festzug, die Dampflokomotive „Bregenz“, befuhr die Strecke Lochau-Bludenz.

1. Juli 1872: Der offizielle Bahnbetrieb in Vorarlberg wurde aufgenommen.

20. Oktober 1872: Eröffnung der Strecke von Lochau nach Lindau.

1874: Bau des ersten Bahnhofsgebäude als Haltestation „Lochau“.

15. März 1929: Namensänderung auf Wunsch der Gemeinde Hörbranz in Bahnstation „Lochau-Hörbranz“. Bevor diese Entscheidung durchgesetzt wurde, musste aufgrund der ablehnenden Haltung der Gemeinde Lochau ein reger Schriftverkehr samt harten Verhandlungen zwischen den Gemeinden mit Interventionen bis nach Wien geführt werden.

15. Mai 1933: Einrichtung eines Triebwagen-Pendelverkehrs zwischen Bregenz-Lindau. Aufgrund der Einstellung des Busverkehrs wurden zusätzlich zu den bestehenden Bahnhöfen Bregenz, Lochau-Hörbranz und Lindau auf österreichischer Seite weitere „Bedarfshaltestellen“ eingerichtet, die über die Jahre jedoch wieder aufgelassen wurden: Am Tannenbach (bis 1971), am Langen Stein (bis 1943), am Haggen (bis 1940) und die Eisenbahnbrücke Unterhochsteg (bis 1939).

1939: Wiederaufnahme des Busverkehrs Bregenz-Lindau, wodurch die Bahnhaltestellen ihre Bedeutung verloren und teilweise wieder aufgehoben wurden.

14.12.1954: Der erste mit einer elektrischen Lokomotive betriebene Zug verkehrte zwischen Bregenz und Lindau.

 

1999: Umbau des Bahnhofes Lochau-Hörbranz mit der Unterführung zum See.

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