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Der Maulwurf des Theaters

Alfons Noventa mit Partnerin Christine Aichberger im Schnifner Laurentiussaal.
Alfons Noventa mit Partnerin Christine Aichberger im Schnifner Laurentiussaal. ©Harald Hronek

Bludenzer Schauspieler und Entertainer Alfons Noventa begeisterte im Laurentiussaal.

(amp) Die Wurzeln zu seiner Heimat hat Alfons Noventa, der seit nunmehr bald dreißig Jahren in Niederösterreich lebt und dort die Theaterbühne Schönbrunn leitet, niemals abgebrochen. Immer wieder kehrt der Entertainer mit Eigenproduktionen zurück. Zuletzt mit seinem “Bravo Gustl – Applaus für den Souffleur”, mit dem er im Schnifner Laurentiussaal gemeinsam mit seiner Partnerin Christine Aichberger die “guten Geister” quasi aus dem Souffleurkasten vor den Vorhang zerrte. Der Husarenritt durch Schauspiel, Operette und Musical mit “Seitenhieben” auf die Schickimicki der Volksmusikszene und einer Abrechnung von Theaterklischees, ist unterhaltsam und stimulierend zugleich. “Nach unten gibt es beim Theater keine Abstiegsgrenzen” muckiert Noventa alias “Gustl Flüsterer”, und ist stolz, als Mann in die Domäne der Souffleusinnen eingedrungen zu sein. Für den Souffleur sieht Gustl beim ersten Texthänger “Rache” angesagt. Dafür bekommt der “Maulwurf des Theaters eine Abendgage, eher einem Schmerzensgeld, denn einer Bezahlung gleich. Ebenso ist Herr “Flüsterer” überzeugt, dass sich dort an den Theatern viele tummeln, die eigentlich mehr für den Souffleurkasten denn für die Bühnenbretter geeignet wären. Als Souffleur hat “Gustl” den Spielplan seines Theaters natürlich “drauf”, rezitiert aus Molnars “Liliom” ebenso wie aus der “Csàrdàsfürstin”, dem Musical “Karussel”, “My fair Laidy” und Nestroys “Zerrissenem”. Als “Zillertaler” und “Hansi-Ötzi-Verschnitt” gibt es sozusagen die “Watschn” für das “volksdümmliche” Publikum. Christine Aichberger agiert als Partnerin Noventas am Klavier ebenso brillant wie als Schauspielerin. Ein Abend mit vielen Gegensätzen, bei dem die Theaterwelt und die “Bühnenbretter” so richtig unter die Lupe genommen werden. Und wer Noventa bereits länger kennt, weiß, dass sich hinter so mancher Passage Persönliches widerspiegelt. Der Theater-Alltag ist hart. Zu dieser Erkenntnis kommt man jedenfalls auch nach “Bravo Gustl”.

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