Wieder ist die Verfilmung auf drei Teile angelegt, und von der Struktur her sind die Ähnlichkeiten deutlich zu sehen. “Der Hobbit: Eine unerwartete Reise” ist der gemächlich-epische Auftakt zu einer großen Abenteuerreise, die hierzulande ab 14. Dezember im Kino zu sehen ist.
Das erzählerische Tempo der Geschichte gleicht langen Winternächten am Kamin, in denen man in fremde Welten eintauchen und mit mutigen Figuren mitfiebern kann. Und auch der gemütliche Hobbit Bilbo Beutlin, aus dessen Sicht das Fantasyabenteuer geschildert wird, würde eigentlich lieber zuhause sitzen und lesen, als sich mit einer Horde verrückter Zwerge, die in sein Heim im Auenland einfallen, und einem alten Zauberer, der ihm vor allem wegen seiner Feuerwerke in Erinnerung ist, auf den Weg in die Wildnis zu machen, um das Zwergenreich Erebor zu befreien.
“Der Hobbit”: Episch-magische Rückkehr nach Mittelerde
Wäre er daheimgeblieben, hätten aber weder er seinem Neffen Frodo noch Peter Jackson den Kinozusehern jene fantastischen Erlebnisse erzählen können, die die zusammengewürfelte Gruppe auf dem Weg nach Erebor erlebt – auf diesen Teil der Geschichte beschränkt sich nämlich der erste Teil der Verfilmung: Die Gefährten machen sich auf den Weg, müssen allerlei Gefahren bestehen, gegen grauslige Fabelwesen kämpfen und sich dabei trotz ihrer Mentalitätsunterschiede langsam zusammenraufen. Und der Zauberer Gandalf ist als guter Geist immer mit dabei.
Jackson gelingt es mit der “unerwarteten Reise”, die in Mittelerde 60 Jahre vor dem “Herrn der Ringe” spielt, einerseits die Erinnerungen an die Trilogie zu wecken, dennoch aber mit viel Sympathie für seine Charaktere deren Lebenswelten nahezubringen. Die Zwerge sind stolz und stur und geben mit ihrem choralartigen Gesang den Rhythmus vor, die Elben spielen Flöte und Harfe, essen Salat und ruhen in sich selbst, und die Zauberer von Gandalf bis Saruman sind schön eigenwillige, seltsame Eremiten. Und die Feindbilder sind mit Orks und Trollen klar definiert.
In tragenden Rollen mit dabei sind wieder Ian Mckellen als Gandalf und Andy Serkis als Gollum. Martin Freeman ist als Bilbo mit eindeutig ausgeprägterer Mimik als Elijah “Frodo” Wood ein hervorragender Anker- und Identifikationspunkt, dazu kommen Cate Blanchett als Galadriel und Christopher Lee als Saruman sowie unzählige weitere Darsteller in größeren und kleineren Rollen. Regisseur Jackson, der das Drehbuch u.a. mit Guillermo del Toro (“Pans Labyrinth”) verfasst hat, legt Wert auf Freund- und Landschaften und spart nicht mit Pathos.
Trotz der epischen Länge ist “Der Hobbit: Eine unerwartete Reise” ein wunderbarer Film für Fantasyfans und Freunde der klassischen Erzähltradition. Der zweite Teil der Verfilmung startet genau in einem Jahr am 13. Dezember 2013, das Finale läuft schließlich ab 18. Juli 2014 in den Kinos. Bis dahin wird Mittelerde mit Sicherheit ein Thema bleiben – nicht zuletzt als aufregende und magische Welt auf der Leinwand
(APA)
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