Der Herrgottsschnitzer aus Seeberg
Gerhard Hartmann aus Sonntag-Seeberg ist vielseitig beschäftigt.
(amp) Von Montag bis Freitag holt Gerhard Hartmann jahraus und jahrein in der Thüringer Post-Zustellbasis Briefe und Pakete ab und ist dann als “Briefbote” in Sonntag und Fontanella unterwegs. Neben seinem Job bei der Post frönt der Seeberger ausgiebig seinen Hobbys. Der in Elbigenalp ausgebildete Holzschnitzer weiß mit seinen Schnitzeisen umzugehen und sieht in jedem Holz auch gleich Kontur. Gerhard Hartmann hat eine Hand fürs Schnitzen. “In der heutigen Zeit kann man vom Schnitzen in unserer Region nicht mehr leben”, stellt Hartmann aus Erfahrung fest. In einer Zeit, da die Kreuze immer mehr verschwinden und Ornamente an den Wohnungseinrichtungen Kunststoffplatten weichen, wird die Schnitzerei zum Hobby degradiert. Aber Gerhard Hartmann hat da seine eigenen Ideen, macht Ornamente in Alpbutter-Stöckle, schnitzt Krippen mit Figuren, fertigt Wanderstäbe und zeigt seine künstlerische Hand vor allem als Herrgotts- und Muttergottesschnitzer. Dabei ist es ihm ein persönliches Anliegen, seinen Figuren jenen Mythos “einzuhauchen”, die den Betrachter auch innerlich berühren. Eine alte Fotografie brachte Gerhard Hartmann auf die Idee, hinter dem Friedhof bei der Pfarrkirche in Sonntag das ehemalige Kreuz wieder zu errichten. Noch in diesem Herbst soll das Kreuz samt dem restaurierten Christuskorpus wieder aufgestellt werden. Bis jetzt stecken schon über 200 Arbeitsstunden hinter der Restaurierung.
Rothenbrunnen-Lied
Gerhard Hartmann ist auch als Volksmusik-Freak erfolgreich unterwegs. Vom Damülser Schilehrerlied bis zur “Bad Rothenbrunnen”-Hymne hat der begeisterte Volksmusiker bereits zahlreiche Liedtexte und Melodien kreiert, die von verschiedenen Musikgruppen auf der Bühne interpretiert werden. “Volksmusik ist meine Welt”, gesteht Gerhard Hartmann und greift selbst zur Gitarre und spielt die Steirische. Er hatte einst auch die Idee zu “Kanapee” und arbeitet derzeit mit dem erfolgreichen Alleinunterhalter Andre K. zusammen. Und wenn es sich zwischen Job und Hobby noch ausgeht, dann dreht der Postler im Sommer mit seinem Motorrad eine Runde oder schnallt sich im Winter die Schier an, so frei nach dem Motto: “Gott hat die Zeit geschaffen, von Eile hat er nichts gesagt”.
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