GÖTZIS. Der große Traum von zumindest einer Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen erfüllt sich für die Götznerin Desiree Klinger (26) nicht mehr. Die Judo-Topsportlerin beendet schon mit 26-Jahren ihre aktive Laufbahn. „Es war die schwerste Entscheidung in meinem Leben, die ich bis jetzt treffen musste“, sagt Desiree Klinger zu ihrem Rücktritt. Ihrem großen Ziel einem Olympiastart hat sie in all den Jahren untergeordnet. „Ich wusste natürlich, dass es nicht einfach werden wird, da es speziell im Judo eine sehr harte Qualifikation gibt und als Randsportart auch wenig finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, aber viel Zeit in Kauf genommen, leider ging es nicht in Erfüllung“, meint die Götznerin. Mit der Ausbildung zu einer Physiotherapeutin in Friedrichshafen begann für die ehemalige Spitzenathletin vor Kurzem schon ein neuer Lebensabschnitt. „Es ist definitiv mein neues Ziel einmal als Physiotherapeutin in einem Verein zu arbeiten. Ich befinde mich auch auf einem sehr guten Weg dahin, die aktive Karriere gehört der Vergangenheit an. Mit meinen Erfahrungen bin ich dort auch nicht Fehl am Platz.“
Die erfolgreiche Karriere im Judo von der hübschen Oberländerin war durch Höhen und Tiefen gekennzeichnet. Mehrere Operationen am Knie wegen einem Kreuzbandriss und einer Entzündung haben die Laufbahn von Desiree Klinger immer wieder für einen sehr langen Zeitraum unterbrochen und die hochgesteckten Ziele erhielten einen Dämpfer. Im Jänner 2017 erlitt sie eine Kohlenmonoxidvergiftung, welches ihr Leben wohl mehr veränderte als sie zu diesem Zeitpunkt dachte. Nach mehreren Wochen Ungewissheit wurde zudem ein Erschöpfungssyndrom diagnostiziert. Besonders vor Großereignissen wie einer Welt-, Europameisterschaft oder einem Spitzenturnier mit allen Topnationen musste Klinger verletzungsbedingt immer wieder die Teilnahme absagen. Unter besten professionellen Bedingungen hat die Heeressportlerin im Olympiazentrum Vorarlberg mehr als drei Jahre versucht ihren Traum von Olympia zu verwirklichen. „Der Weg zu einer Spitzensportlerin war aber alles andere als leicht und nicht schön. Ich habe in all meinen Jahren auf einiges verzichtet, der Spitzensport stand immer im Vordergrund. Ich wollte es unbedingt zu einer großen Persönlichkeit schaffen. Ich bin die erste Frau in Vorarlberg, die Medaillen im Europacup gewonnen hat. Ich bin schon stolz auf mich“, so Desiree Klinger. Und weil meistens kein geeigneter Trainingspartner in all der aktiven Laufbahn für Klinger zur Verfügung stand, besuchte sie in München und St. Gallen oder in einem ausländischen Trainingslager nach einem Gegner um sich zu messen. Schon mit sechs Jahren begann Klinger mit dem Judosport auf Amateurbasis und trat in die Fußstapfen ihres Vaters. Nach ihrem Abschied von der großen Bühne hinterlässt Desiree Klinger im Judosport, besonders auf Landesebene eine große Lücke. Mehr als ein Jahrzehnt gehörte sie dem österreichischen Nationalteam an und hat im Sportgymnasium Dornbirn die Matura erfolgreich abgeschlossen. Seit vielen Jahren ist Desiree Klinger als Model unterwegs. Für Printmedien auf einer freiwilligen Basis hat sie bei verschiedensten Projekten mehrfach schon mitgewirkt und eine gute Figur abgegeben. VN-TK
ZUR PERSON
Desiree Klinger
Verein: zuerst UJC Hohenems dann ULZ Vorarlberg
11.08.1993
Studentin für Physiotherapeutin in Friedrichshafen
Mehrfache Staatsmeisterin, Militär-Weltmeisterschaft(Uster), Studentenweltmeisterschaft (Südkorea), U-23 Europameisterschaft-Teilnahmen, mehrere Europacupmedaillen,
Hobbies: Modeln, Reisen, meine Hunde Romeo und Jinn
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