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Der große Traum von Cortina 2026

©GEPA
Ländle-Bob-Anschieber Daniel und Martin Bertschler sowie Lukas Zech und Kristian Huber starten in den Olympiawinter.

Der Countdown läuft: Am 22. und 23. November startet in Cortina d’Ampezzo der Bob-Weltcup und damit beginnt für die Vorarlberger Anschieber Daniel und Martin Bertschler, Lukas Zech und Routinier Kristian Huber die entscheidende Saison auf dem Weg zu den Olympischen Spielen 2026.

Kristian Huber muss für den Weltcup-Auftakt passen, freut sich dennoch auf die Olympiasaison 2026. ©VIESTURS LACIS

"Die Freude ist riesig, dass es endlich wieder losgeht"

Der Auftakt könnte symbolträchtiger kaum sein: Zum ersten Mal wird im neuen Olympia-Eiskanal von Cortina gefahren – jener Bahn, auf der im Februar 2026 die Olympiamedaillen vergeben werden. "Die Freude, dass es endlich wieder losgeht, ist riesig", sagt Daniel Bertschler.

Dass der Olympiaort bereits zum Saisonstart im Weltcupkalender steht, sorgt für zusätzliche Motivation. "Bei uns ist alles schon voll auf Olympia ausgerichtet und das nicht erst seit dieser Saison", erklärt der 24-Jährige.

Intensive Vorbereitung, klare Ziele

Die Sommermonate standen ganz im Zeichen der Athletik. "Am Anfang hat jeder individuell an seiner körperlichen Basis gearbeitet, später dann als Team", so Bertschler. "Wir Anschieber haben nur wenige Sekunden, um Zeit gutzumachen, da entscheidet jedes Hundertstel."

Von links: Bob-Pilot Jakob Mandlbauer, Dominik Hanschitz, der Hohenemser Lukas Zech sowie der Feldkircher Martin Bertschler ©EXPA/Groder

Die Form stimmt: "So gut drauf wie jetzt waren wir noch nie", zeigt sich der Feldkircher zuversichtlich. Für die ersten Weltcups sind die Teams fix eingeteilt, die Zwillinge Daniel und Martin Bertschler sowie Lukas Zech schieben im Bob von Jakob Mandlbauer, während Kristian Huber beim Team von Markus Treichl antritt.

Zech und Huber verpassen Auftakt

Für Lukas Zech beginnt der Olympiawinter mit einem Rückschlag. "Ich bin aktuell erkrankt, das ist natürlich enttäuschend", sagt der 25-Jährige. "Aber wenn der Körper sagt, es geht nicht, muss man das akzeptieren. Ich hoffe, dass ich beim Weltcup in Innsbruck wieder dabei bin."

Nach der 30-Millionen-Euro-Sanierung des Eiskanals in Igls hatte es zunächst technische Probleme gegeben: Aufgrund von Sicherheitsrisiken in den Kurven 13 und 14 war die Bahn vorerst nicht homologiert worden. "Es ist schon verwunderlich, dass so etwas passieren kann, wenn man so viel Geld investiert hat", meinte Huber, der ebenfalls in Cortina pausiert. Mittlerweile überwiegt jedoch die Erleichterung: Durch die kurzfristig eingebaute Konstruktion im unteren Bahnbereich kann der Bob-Weltcup nun wie geplant stattfinden.

Hoffen auf olympisches Flair

"Das einzig richtige Ziel ist Olympia", sagt Daniel Bertschler entschlossen. "Ich möchte im Einser-Bob dabei sein." Auch der Hohenemser Zech träumt von seiner ersten Olympia-Teilnahme. "Es wären meine ersten Spiele. Ich rechne mir schon Chancen aus, wenn ich konstant gute Leistungen bringe", sagt der 25-Jährige. Die Entscheidung über die begehrten Startplätze fällt Ende Jänner, wenn die Weltcup-Ergebnisse zusammengezählt werden.

Daniel Bertschler (rechts), Jakob Mandlbauer (links) ©GEPA

Für Österreich dürfen zwei Viererbobs an den Start gehen, pro Team mit einem Piloten, drei Anschiebern und einem Ersatzmann. Insgesamt also sieben Anschieber, die in Cortina um olympische Ehre kämpfen dürfen.

Für Kristian Huber aus Feldkirch wäre es bereits die zweite Teilnahme nach Peking 2022. "Damals war wegen Corona vieles eingeschränkt, das eigentliche Olympia-Feeling ist ein wenig verloren gegangen", erinnert sich der Routinier. "Ich hoffe, dass die Spiele in Cortina wieder dieses besondere Flair haben, mit Fans, Emotionen und echtem olympischem Spirit."

Studium, Job und Spitzensport

Während Huber als Heeressportler abgesichert ist, jonglieren die anderen zwischen Studium und Beruf. Daniel Bertschler studiert Bauingenieurwesen in Innsbruck, sein Zwillingsbruder Martin absolviert in Vaduz den Master in Finance. Zech arbeitet im Sommer Vollzeit und baut Überstunden auf, um im Winter freigestellt zu sein. "Freizeit bleibt kaum, aber wir machen es gerne", sagt Daniel Bertschler. "Olympia ist Motivation genug."

(VOL.AT)

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